"Kartoffelblüten" aus Dhronecken

Von einem besonderen Nachhilfeunterricht vor 40 Jahren über die Blüten der Kartoffelpflanze erzählt Hermann Arend in der heutigen TV-Dorfgeschichte.

Dhronecken. Ein bekannter Dhronecker Schelm, Helmut A., liebt es bis heute, Zeitgenossen aus Nah und Fern mit "unwiderlegbaren" Weisheiten hinters Licht zu führen.So auch im Falle einer Düsseldorfer Familie, die regelmäßig Urlaub in Dhronecken machte. Wie viele einheimische Familien auch, betrieb Helmut A. vor 40 Jahren einen landwirtschaftlichen Nebenerwerb. Im Frühsommer war er eifrig damit beschäftigt, Unkraut im Kartoffelfeld zu jäten und den berüchtigten Kartoffelkäfer einzufangen. Die Kartoffeln präsentierten sich gerade in ihrer unterschiedlichen weißen und blauen Blütenpracht. Die besagte Familie aus Düsseldorf unternahm mit Tochter Evelyne einmal mehr einen Rundgang durch das kleine verschlafene Hochwalddorf und machte auch Station bei unserem fleißigen Helmut. Irritiert ob der verschiedenfarbigen Kartoffelblüten erkundigte sich die Tochter, die zu dieser Zeit auch zarte Liebesbande in Dhronecken pflegte, nach dem Grund für diese Laune der Natur. Belehrend sorgte Helmut für Aufklärung: "Also, mein Kind, die weißblühenden Kartoffeln werden später die Bratkartoffeln, die blaublühenden die Pellkartoffeln!" Froh, ihren Bildungshorizont erweitert zu haben, bedankte sich Evelyne für diese Auskunft. Entsetzt über die Unwissenheit ihrer Tochter, fügte die Mutter noch hinzu: "Sag bloß, Evelyne, das hast du nicht gewusst." Mit einem Schmunzeln um die Lippen ließ Helmut die Familie weiterziehen. Nicht überprüfbar ist allerdings die Frage, inwieweit der "Nachhilfeunterricht aus dem Hochwald" hinsichtlich der Kartoffelblüten Früchte in Düsseldorf getragen hat. Der Autor ist Vorstandsmitglied des Kulturgeschichtlichen Vereins Hochwald und Redakteur der Vereinszeitschrift "Der Schellemann".

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