Ehrenamt Trödel für den guten Zweck

Traben-Trarbach · In Traben-Trarbach wird seit 34 Jahren ein Flohmarkt veranstaltet, dessen Erlös an soziale Einrichtungen geht. Menschen mit Behinderung und Kinder in Bolivien haben davon schon profitiert.

 Viele fleißige Helfer packen mit an, damit der Flohmarkt gelingen kann. Hier werden in der Kirche die Tische, die am Samstag und Sonntag draußen aufgebaut sind, vorbereitet.

Viele fleißige Helfer packen mit an, damit der Flohmarkt gelingen kann. Hier werden in der Kirche die Tische, die am Samstag und Sonntag draußen aufgebaut sind, vorbereitet.

Foto: Christina Bents

Auf Paletten stapeln sich die Kisten im Keller des Gemeindehauses der katholischen Kirche St. Nikolaus. Darin sind elektrische Haushaltsgeräte, vom Wasserkocher über Kaffeemaschinen, Werkzeuge, Fotoapparate oder Schokobrunnen gelagert, die an diesem Wochenende beim Traben-Trarbacher Trödelmarkt angeboten werden. Eine Etage höher ist eine Gruppe Frauen dabei, Geschirr zu sortieren und auszustellen. Gegenüber – in der Kirche werden Bücher und CDs in Regale geräumt und die Tische vorbereitet, die am Wochenende im Hof vor der Kirche aufgebaut werden. In der Kirche selbst wird nichts verkauft. Dabei findet sich, neben vielen praktischen Haushaltsgegenständen auch manches Schätzchen. Eine Originalausgabe der Hasenschule ist beispielsweise dabei und Lederhandschuhe, die sehr begehrt sind.

Elisabeth Fuhrmann, die mithilft, erklärt: „Die Lederhandschuhe sind sehr schnell weg und auch die Hand- oder Reisetaschen, die wir hier haben. Oft kommen die Sachen von Menschen, die wir auch kennen und da ist viel qualitativ Hochwertiges dabei.“ Viele Abnehmer findet auch die Tisch- und Bettwäsche, die angeboten wird. „Inzwischen haben wir auch Tischwäsche aus den 1960er und 1970er Jahren, die wird gerade von jüngeren Frauen sehr gerne gekauft“, weiß Elisabeth Fuhrmann.

Das ganze Jahr über sammelt das Trödelteam, das aus zehn Personen besteht, die Sachen. Kleinmöbel, Werkzeuge, Haushaltswaren und Modeschmuck werden dann sortiert, in Kisten gepackt und in einer ehemaligen Weinkellerei gelagert, bis es am letzten Juniwochenende zum Kauf angeboten wird. Heinz-Jürgen Demmer, Mitglied des Trödelteams sagt: „Wir haben viele Privatpersonen und Firmen, die uns unterstützen. Ohne LKW und Gabelstapler wäre es aber gar nicht möglich, den Trödelmarkt in der Größe umzusetzen.“ Verkauft wird zu sehr humanen Preisen. Deshalb ärgern sich die Helfer darüber, dass es trotzdem einige Personen gebe, die extreme Preisnachlässe haben wollten. „Manchmal geht es wirklich zu weit. Wir können ja auch nicht alles verschenken. Wir sammeln schließlich für gute Zwecke“, sagt Demmer. Weitaus öfter komme es aber vor, dass die Käufer auch mehr als verlangt für die Teile geben und nach oben aufrunden. „Da freut man sich natürlich und fühlt sich bei seiner Arbeit, die wir das ganze Jahr über haben wertgeschätzt“, sagt eine der Helferinnen. Unter den Käufern sind auch viele Stammkunden, beispielsweise ein Ehepaar aus Australien, das jedes Jahr einige Monate an der Mosel verbringt. „Einige geben uns sogar Bescheid, wenn sie einmal nicht kommen können,“ erzählt Heinz-Jürgen Demmer.

Neben den Spenden spielt die Gemeinschaft im Trödelteam eine wichtige Rolle. „Wir arbeiten nicht nur zusammen, wir frühstücken auch gemeinsam und es ist hier immer eine gute Atmosphäre beim Arbeiten. Das geht Hand in Hand und jeder tut, was er kann“, berichtet Heinz-Jürgen Demmer. In diesem Jahr überlegt das Trödelteam, mit dem Erlös ein geplantes Hospiz zu unterstützen. Bislang gingen die Spenden an den Verein Panuves, den Elternkreis behinderter Kinder, Hilfe für Menschen in den Philippinen oder Burkina Faso oder sie wurden schon für den Aufzug an der Kirche oder Lederpolster für die Kirchenbänke verwendet.

Der Trödelmarkt findet, am Samstag, 29. Juni, von 8 bis 17 Uhr und am Sonntag, 30. Juni, von 11 bis 17 Uhr, auf dem Kirchenplatz der St. Nikolauskirche statt.

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