Katholischer Missionar voller Optimismus

Wittlich-Wengerohr · 17 Jahre war er Buschmissionar in Ghana und 14 Jahre im ehemaligen Missionshaus St. Paul bei Wengerohr tätig. Pater Norbert Mushoff hat reichlich Erfahrung im Umgang mit afrikanischer Mentalität und genauso mit der Bevölkerung im Wittlicher Tal. Lüxemer Dialekt versteht er ebenso wie das ghanaische Twi.

 Pater Norbert Mushoff lebt heute in St. Wendel. Viele Jahre lebte er im Wittlicher Missionshaus St. Paul und war außerdem Buschmissionar in Ghana.TV-Foto: Erich Gerten

Pater Norbert Mushoff lebt heute in St. Wendel. Viele Jahre lebte er im Wittlicher Missionshaus St. Paul und war außerdem Buschmissionar in Ghana.TV-Foto: Erich Gerten

Wittlich-Wengerohr. Pater Norbert Mushoff strahlt Optimismus aus. Der 74-jährige Missionar vom Steyler-Orden kennt Ghana ebenso gut wie das Wittlicher Tal.
Der in Wuppertal geborene und in Schwelm/Westfalen aufgewachsene Priester war ab 1964/65 Lehrer für Deutsch und Erdkunde im damaligen Gymnasium des Missionshauses St. Paul bei Wengerohr. Dann wurde Mushoff nach Ghana gesandt. "17 Jahre war ich Buschmissionar", berichtet er. "Ich hatte viel mit den Häuptlingen der Buschdörfer zu tun. Die haben gesagt: ‚Besuche uns, wir wollen den katholischen Glauben kennen lernen.‘" Das hat Pater Mushoff getan, 30 neue Außenstationen gegründet, quasi Filialpfarreien, etwa 3000 Erwachsene und große Kinder sowie zahlreiche Babys getauft. Diese hohe Zahl resultiert auch daher, weil die Afrikaner die Nebenabsicht hatten, über die katholische Kirche infrastrukturelle Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten und Brunnen zu bekommen. "Jetzt sind sowohl Brunnen als auch der Glaube da", sagt Mushoff. Von 1994 bis 2008 lebte Mushoff in St. Paul, war aber viel in Deutschland unterwegs zwecks Werbung für Missionszeitschriften, Einsatz für Gerechtigkeit und Hilfe für Afrika.
MENSCHEN GANZ NAH


Oft hat er den Menschen im Wittlicher Tal von dem lebendigen Glaubensleben in Ghana und den ebenso lebendigen Gottesdiensten erzählt mit viel Bewegung in Form von Tanzen und Singen, vor allem den rhythmischen afrikanischen Kirchenliedern.

"Mein Wunsch ist es, dass in der heutigen Autobahnkirche St. Paul dauerhaft die Präsenz der Steyler Missionare im Einklang mit der Diözese Trier und der Ordensleitung gesichert würde. Ich weiß, dass es etliche Mitbrüder gibt, die dazu bereit wären."
Intensive Kontakte knüpfte Mushoff nach Lüxem. Die dortige Frauengemeinschaft unterstützt seit zehn Jahren die Missionsarbeit mit den Erlösen aus Basaren. Dadurch konnte vielen Afrikanern geholfen werden, wieder gesund zu werden, zum Beispiel durch die Bezahlung von lebenserhaltenden Operationen.
Seit 2008 baute Mushoff in Saarbrücken eine englischsprachige Pfarrei für Afrikaner auf. Nach einem Schlaganfall 2010 musste er diese Tätigkeit aufgeben und lebt nun im Seniorenheim der Steyler Missionare in St. Wendel. Aber das Engagement für Ghana lässt ihn nicht los. Norbert Mushoff bezeichnet sich selber als Brückenschläger zwischen den Kontinenten: "Ich sehe mich als einen Mann mit einem Fuß in Ghana und einem Fuß in Europa."
Und da er sich vom Schlaganfall weitestgehend erholt hat, ist es ihm wieder anzusehen: Norbert Mushoff strahlt Optimismus aus. Allerdings wurde wegen einer kurzfristigen Erkrankung der für diesen Sonntag vorgesehene Abschiedsgottesdienst in St. Paul verschoben. Ein neuer Termin wird demnächst bekanntgegeben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort