Eifel-Tierheim schlägt Alarm Katzenbabys in Plastiktüte im Wittlicher Stadtpark ausgesetzt

Wittlich/Altrich · Vier Wochen alte Tiere werden im Stadtpark gefunden und im Tierheim Altrich aufgepäppelt. Dort bereitet man sich auf eine Schwemme vor.

 Diese Katzenbabys wurden  im Wittlicher Stadtpark ausgesetzt, von Passanten gefunden und sind nun im Eifeltierheim Altrich untergebracht.

Diese Katzenbabys wurden  im Wittlicher Stadtpark ausgesetzt, von Passanten gefunden und sind nun im Eifeltierheim Altrich untergebracht.

Foto: Rainer Kordel

„Wie herzlos! Was für Menschen es doch gibt – ein Unding“, werden so manche Tierfreunde zu einem Vorfall sagen, der sich vor wenigen Tagen im Wittlicher Stadtpark ereignet hat. „Ein Unbekannter hat dort in einer Tüte fünf Katzenbabys ausgesetzt“, erklärt Rainer Kordel, Leiter des Eifeltierheims in Altrich. Die vier Wochen alten Tiere hätten Glück gehabt, sagt der Experte, da sie kurze Zeit und wohl nur wenige Stunden später  von Passanten entdeckt worden seien. „Sie waren noch nicht unterkühlt. Aber später wäre es für sie happig geworden.“

Nach einem kurzen Besuch beim Tierarzt befinden sich die Fundtiere nun in der Obhut des Eifeltierheims Altrich. „Sie schlabbern zum Glück von selbst schon Aufzuchtmilch aus dem Napf. Es ist für uns schon mal ein großer Vorteil, wenn wir sie nicht mit der Flasche füttern müssen.“ Kordel ärgert, dass Katzenbabys im Wald, im Park oder auf Bauernhöfen, „wo sie verhungern“, ausgesetzt werden. „Auf Bauernhöfen freuen sich die 40 Katzen, die dort schon leben, selten über Neuzugänge. Dort haben Katzenbabys keine Chance und verrecken.“ Eine echte Überlebenschance hätten die Tiere nur, sagt Kordel, wenn sie im Tierheim abgegeben würden.

„Aber manche Menschen schämen sich halt, Tiere bei uns abzugeben, obwohl das völlig kostenlos ist. Eine Spende ist natürlich immer willkommen.“
Aber er sei ja bereits leidgeprüft, sagt Kordel, und mittlerweile froh, wenn die Tiere nicht in den Wald geschmissen, ertränkt oder gegen die Wand geworfen und beim Aussetzen wenigstens so platziert würden, dass sie schnell gefunden werden könnten. „Es ist nur viel besser für die Tiere und günstiger für uns, wenn sie gesund bei uns abgegeben werden, als wenn sie Wochen später unterernährt und krank hier eintreffen, weil sie ausgesetzt wurden.“ Zur Not komme man die Tiere auch abholen.

Die fünf Fundtiere aus dem Wittlicher Stadtpark seien die ersten Katzenbabys, die das Tierheim in diesem Jahr aufgenommen habe.

„Wir erwarten jetzt jeden Tag, dass der große Ansturm losgeht. Es ist in jedem Jahr wie bei einem Dammbruch, wenn es mit den Babys losgeht.“ Über zwei Wochen verteilt würden dann bis zu 120 Katzenbabys auf einen Schlag im Tierheim und den angeschlossenen Pflegestellen der Umgebung eintreffen. Derzeit, sagt Kordel, befänden sich 60 Katzen im Tierheim.

Wer sich für die kleinen Fundkatzen der Rasse Europäisch Kurzhaar aus dem Wittlicher Stadtpark interessiert und einem der Tiere oder mehreren davon ein neues Zuhause bieten möchte, der muss sich allerdings noch gedulden. Die Tiere seien im Alter von vier Wochen noch zu jung zur Vermittlung, so Kordel. Sie  werden erst nach den tierärztlichen Untersuchungen in drei bis vier Wochen abgegeben. Wer Interesse habe, sagt Kordel, der könne sich beim Eifeltierheim melden.

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