Kaufpreise für Bauplätze steigen

MORBACH. (urs) Ein unerwartetes Plus im Forsthaushalt, die Beratung über die Bebauungspläne "Auf der Acht" und "Am Börnchen", die Vergabe von Straßenbauarbeiten in Heinzerath, die Festlegung neuer Kaufpreise für gemeindeeigene Bauplätze und die Berufung eines neuen Schiedsmannes - all dies beschäftigte den Morbacher Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung.

Für die Mitglieder des Morbacher Gemeinderats, die eine umfangreiche Tagesordnung abzuhandeln hatten, begann die Sitzung mit einer erfreulichen Nachricht. Denn mit einem Überschuss von 18 500 Euro wurde im Forsthaushalt 2002 ein Ergebnis erzielt, das die vorsichtigen Prognosen nicht hatten erwarten lassen. In der Summe stehen Erträgen von 947 500 Euro Aufwendungen in Höhe von 929 000 Euro gegenüber. Der positive Saldo ist jedoch nicht einer unerwarteten Veränderung der Holzmarktpreise zu verdanken. Das Plus basiert vielmehr auf einer Entschädigung für "fortgefallenen Waldbestand" im Bereich der Energielandschaft Morbach. 23 500 Euro kamen dem Haushalt auf diese Weise zugute. Durch Mehreinnahmen aus Arbeiten für Dritte konnten auch die Verluste kompensiert werden, die auf dem Holzmarkt eingefahren wurden. Denn die Einschlagzahlen bei Eiche und Buche blieben wegen des fehlenden Absatzmarktes hinter den Erwartungen zurück. Danach erfolgte die Abnahme der Jahresrechnung 2002 ebenso einstimmig wie die Entlastung von Bürgermeister und Beigeordneten. Auch über die bauliche Entwicklung in der Einheitsgemeinde hatte der Rat am Montag zu befinden. So standen zum wiederholten Mal zwei Bebauungspläne auf der Tagesordnung. Nach einhelliger Meinung des Rates wird an der 2001 beschlossenen Änderung "Bischofsdhron IV- Gewerbegebiet Auf der Acht" grundsätzlich festgehalten - und dies trotz kontroverser Stellungnahmen. Knackpunkt ist, dass dort Interessen der Gemeinde teilweise mit denen der dort ansässigen Firma Umweltschutz Südwest kollidieren. Ein erster Lösungsschritt sind Überlegungen, dem Unternehmen alternative Entwicklungsmöglichkeiten auf dem Gelände der Energielandschaft aufzuzeigen.Geteilte Ansichten über Bebauungsplan in Rapperath

Auch zum Bebauungsplan "Rapperath II - Am Börnchen" gab es geteilte Ansichten. Beschlossen wurde die Aufstellung dieses Bebauungsplans bereits im November 2000, doch die Bestrebungen reichen noch weiter zurück. 1998 hatte das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz eine 1993 von der Gemeinde beschlossene Satzung wegen formaler und materieller Mängel aufgehoben. Was jedoch laut Stellungnahme der Gemeinde nicht bedeutet, dass diese heute dort nicht "bauleitplanerisch tätig" werden kann. "Einzelne Grundstücke von der Bebaubarkeit auszuklammern, nur um Streitigkeiten mit den Eigentümern zu umgehen", wäre nach Ansicht der Gemeinde "nicht vertretbar". Daher wird von einer beidseitigen Bebauung der Straße zum Leisberg nicht Abstand genommen. Der Rat stimmte dem Bebauungsplan-Entwurf mit einer Enthaltung zu. Darüber hinaus brachte das Gremium vor der Sommerpause die Straßenbauarbeiten im Ortsbezirk Heinzerath auf den Weg. Zu vergeben war ein Auftrag in Höhe von 180 200 Euro für die Erneuerung von Schmiedegasse und Valeriusstraße sowie für die Fertigstellung der Erschließungsstraße im Baugebiet "Breul". Außerdem setzte der Rat unter Zugrundelegung der Lebenshaltungskosten neue Kaufpreise für gemeindeeigene Bauplätze fest. Von der Erhöhung um etwa 4,7 Prozent sind betroffen: Bischofsdhron "Auf der Rau zweites Teilgebiet", Gonzerath "In der Geisch", Gutenthal "Brüchelhöh", Haag "Acht", Morbach "Auf der Huhf zweites Teilgebiet" und Rapperath "Leisberg". Wegen des Ausscheidens von Ludwig Mettler berief der Rat zum Abschluss seiner Sitzung ab November Anton Bernard aus Gutenthal zum stellvertretenden Schiedsmann.

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