Kein Bürgerentscheid zu Heidenburger Windrädern

Heidenburg · Der Heidenburger Gemeinderat, das Unternehmen Abo Wind und ProNatur Heidenburg wollen gemeinsam mit der Thalfanger Verwaltung prüfen, ob die Standorte der drei geplanten Windräder verändert und so der Abstand zur Wohnbebauung vergrößert werden kann. Damit ist ein Bürgerentscheid hinfällig geworden.

Heidenburg. In der Auseinandersetzung um größere Abstände von Windenergieanlagen zur Ortslage Heidenburg haben sich die Kontrahenten aufeinanderzubewegt. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat Heidenburg beschlossen, zusammen mit ProNatur Heidenburg, der Verwaltung der VG Thalfang und dem Unternehmen Abo Wind die Standorte der drei geplanten Anlagen zu überprüfen. Dabei soll untersucht werden, ob es möglich ist, durch eine Verlagerung die Abstände zur Wohnbebauung zu vergrößern.
Michaela Gauer von ProNatur Heidenburg hat sich mit der Vorgehensweise einverstanden erklärt. Damit sei der Bürgerentscheid erledigt, sagt VG-Bürgermeister Marc Hüllenkremer. Er lobt die Ratsmitglieder dafür, dass diese auf ProNatur zugegangen sind. Die Entscheidung sei ein Zeichen des Gemeinderats, kompromissfähig zu sein. Jetzt würde man mit ProNatur eng zusammenarbeiten. "Dann glauben die das auch", sagt Hüllenkremer mit Blick darauf, dass die Standorte möglicherweise nicht geändert werden können.
SPD-Ratsmitglied Erich Scheit sagt, wenn es nicht möglich sei, die Standorte zu verschieben, sollte der Bau der Windenergieanlagen wie geplant und vom Gemeinderat beschlossen umgesetzt werden. Dies hat Ludwin Trampert von ProNatur zu mahnenden Worten veranlasst. Man wolle eine ergebnisoffene Diskussion, keinen Formalismus. Jede Partei soll aus der Zusammenarbeit einen Gewinn ziehen. "Wir wollen nicht aus den Verhandlungen rausgehen, wie wir hineingegangen sind. Wir wollen etwas ändern", sagt er.
Gauer zeigt sich mit dem Beschluss des Gemeinderats, bei dessen Formulierung der Rechtsbeistand von ProNatur beteiligt war, zufrieden. ProNatur könne jetzt im Sinne der Heidenburger und des Bürgerbegehrens Einfluss auf die geplanten Standorte der Anlagen und deren Abstand zum Ort nehmen. cst

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