Corona Ein Hotspot und viele kleine Faktoren – Zahlen steigen weiter

Bernkastel-Wittlich · Die Corona-Infektionszahlen im Kreis steigen weiter an, ein Ende ist derzeit nicht in Sicht.

 Täglich werden neue Infektionen registriert.

Täglich werden neue Infektionen registriert.

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Vor drei Wochen ist die Corona-Warn-Ampel im Kreis Bernkastel-Wittlich auf Orange gesprungen, der Sieben-Tage-Inzidenzwert sprang am Donnerstag, 15. Oktober, auf 38,2 (von 26,7 am vorangegangenen Mittwoch). Seitdem entwickelten sich die Zahlen der offiziell mit Sars-Cov-2 Infizierten aus dem Kreis rasant: Am Sonntag, 18. Oktober, erreichte der Kreis erstmals eine Inzidenz von mehr als 50, seitdem fiel der Wert bis jetzt nicht mehr unter diese Marke.

Der Sieben-Tage-Inzidenzwert: Nachdem die kritische 50er-Marke geknackt wurde und Warnstufe Rot für den Kreis galt, stiegen die Werte fast jeden Tag weiter. Bereits am Dienstag, 20. Oktober, lag er bei 73,8. Die 100er-Inzidenz wurde erstmals am 22. Oktober überschritten, seitdem fiel sie nicht mehr unter diesen Wert. Seit Freitag (Inzidenz von 143,1) sank der Wert wieder leicht, stieg aber am Dienstag, 3. November, auf 146,7 an, was die höchste Sieben-Tage-Inzidenz der Landkreise in der Region ist. Ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 50 können Kontakte immer schwieriger nachverfolgt werden, was eine Kontrolle des Ausbruchsgeschehens erschwert.

Das Ausbruchsgeschehen: In den vergangenen drei Wochen gab es einen Ausbruch auf einem Flusskreuzfahrtschiff, das vor Piesport ankerte. Zwar wurden die Passagiere ausgeschifft und die Gesundheitsämter an den jeweiligen Wohnorten informiert, aber die Crewmitglieder wurden in der Statistik des Kreises aufgenommen. Zudem gab es Infektionsfälle in drei Senioreneinrichtungen in Wittlich und Bernkastel-Kues sowie im Cusanus-Krankenhaus in Bernkastel-Kues. Der Ausbruch im Seniorenheim Mozart in Wittlich mit offiziell 56 Infizierten kann als kleiner Hotspot bezeichnet werden.

Die Situation in den Gemeinden und der Stadt Wittlich: Vor allem in der Einheitsgemeinde Morbach sind die Zahlen in den vergangenen drei Wochen stark gestiegen. Auf einen sogenannten Hotspot, also eine Veranstaltung oder einen Anlass, bei der sich überdurchschnittlich viele Menschen infiziert haben, sei dies aber nicht zurückzuführen, wie Bürgermeister Andreas Hackethal und Kreispressesprecher Manuel Follmann gegenüber dem TV sagten (wir berichteten). Vergleicht man die Inzidenzwerte der Verbandsgemeinden, der Einheitsgemeinde und der Stadt Wittlich, liegt Morbach nur wenige Fälle hinter Wittlich. Gegenüber den anderen Kommunen treten hier aktuell viele Fälle auf. Dauerhaft niedrig sind die Fallzahlen dagegen in der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf, auch in der VG Traben-Trarbach gibt es aktuell nur wenige offiziell Infizierte. Seit dem 10. März, dem ersten Tag an dem im Kreis eine Infektion mit Sars-Cov-2 offiziell gemeldet wurde, lagen die Fallzahlen in Wittlich, Wittlich-Land und der VG Bernkastel-Kues am höchsten. In Wittlich-Land, wo es lange vergleichsweise viele offiziell Infizierte gab, sind die Zahlen derzeit vergleichsweise niedrig.

Vergleicht man allerdings die Infektionszahlen in der aktuell zweiten Welle mit der der ersten, sind nun deutlich mehr Menschen absolut infiziert. Im Frühjahr gab es mit kreisweit 59 offiziell Infizierten am 2. April den höchsten Wert, derzeit bewegen sich die Zahlen bei einem Wert von 300.

Weitere Informationen und interaktive Karten gibt es unter www.dashboard.bernkastel-wittlich.de

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