Kein Frost: Maschinen fahren Wege kaputt

Wittlich · Immer noch kein Winter in Sicht. Die außergewöhnlich warme Witterung hat auch Konsequenzen für die Forstwirtschaft. Der Waldboden und die Wege sind matschig, dennoch müssen jetzt Laubbäume gefällt werden.

 Tiefe Furchen im Waldboden: Beim Holzrücken entstehen durch den nassen und weichen Boden Schäden an den Waldwegen. Die Wege sind normalerweise um diese Jahreszeit zugefroren.TV-Foto: Klaus Kimmling

Tiefe Furchen im Waldboden: Beim Holzrücken entstehen durch den nassen und weichen Boden Schäden an den Waldwegen. Die Wege sind normalerweise um diese Jahreszeit zugefroren.TV-Foto: Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling (m_wil )

Wittlich. Einen richtig knackig kalten Winter wünscht sich Ulrich Frömsdorf, Leiter des Forstamts Wittlich. "Mehrere Wochen Temperaturen unter null Grad, das würde uns helfen", sagt er. Doch bislang hat sich Väterchen Frost in unseren Breiten noch nicht eingenistet. Und jetzt ist schon Januar.
Genügend Bedarf an Brennholz


Die Waldböden und die Wege sind immer noch matschig, die großen Maschinen wühlen sich durch den Schlamm, um die gefällten Baumstämme abzufahren. "Das sind alles andere als gute Bedingungen", sagt Frömsdorf. Idealerweise müsste der Boden jetzt gefroren sein, damit der Waldboden nicht verdichtet und die Wege nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen werden.
Doch eine Pause gibt es im Wald derzeit nicht, die Laubbäume müssen, bevor sie in Saft kommen und austreiben, gefällt sein. Und: Es gibt immer noch genügend Bedarf an Brennholz, für das hauptsächlich die Buche verwendet wird. In früheren Zeiten war es durchaus üblich, den Forstbetrieb zwei, drei Monate zu schließen. Das ist heute aus betriebswirtschaftlichen Gründen kaum noch möglich.
Die Verbandsgemeinde Wittlich-Land und die Stadt Wittlich werden vom Forstamt Wittlich betreut. Etwa 80 000 Festmeter Holz werden im Jahr eingeschlagen, jeweils zur Hälfte Laubholz beziehungsweise Nadelholz.

Arbeiten nicht schleifen lassen


Im vergangenen Jahr war das Einschlagen des Laubholzes im Winter sogar noch problematischer, berichtet Frömsdorf. Vor allem im November und Dezember hatte es seinerzeit viel geregnet. Die Böden trockneten gar nicht mehr ab. Arbeiten im Forst mit schweren Maschinen bedeutet: Die kaputten Wege, in denen die tonnenschweren Maschinen tiefe Furchen hinterlassen haben, müssen im Laufe des Jahres wieder hergerichtet werden. Und das kostet Geld und Zeit. Frömsdorf appelliert an die Wald besitzenden Gemeinden, diese Arbeiten nicht schleifen zu lassen. "Die Wege müssen kontinuierlich gepflegt werden, ansonsten wird es irgendwann richtig teuer."
Die warme Witterung kommt auch den Baumschädlingen zupass. Sie haben bessere Überlebenschancen und die Gefahr, dass sie im Sommer große Schäden anrichten, ist deutlich größer. Auch Mäuse machen den Förstern ebenfalls zu schaffen. Sie vermehren sich rasant, wenn der Winter zu warm ist.

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