Kein Geld für teure Sanierung

Thalfang · Die Renovierung der Erbeskopf-Realschule plus in Thalfang ist Thema bei der heutigen nichtöffentlichen Sitzung des Bauausschusses. Es geht darum, die Kosten für die dringend notwendige Generalsanierung zu senken. Ob dies gelingt und wie das aussehen soll, ist derzeit noch unklar.

Thalfang. Die Sanierung der Realschule Thalfang kostet viel Geld. Geld, das die Verbandsgemeinde, die auch Schulträger ist, nicht hat. Zudem ist die zweizügige Realschule in Thalfang eine relativ kleine Schule. Mit rund 230 Schülern ist sie deutlich kleiner als beispielsweise die Realschule plus in Hermeskeil, die über 1000 Schüler hat und derzeit für etwa 13 Millionen Euro saniert wird.Dennoch gibt es neue Hoffnung, dass die Schule saniert werden kann. Denn die ADD hat ausdrücklich ihre Unterstützung für die 8,5 Millionen teure Baumaßnahme zugesagt. Bei einem Gespräch zwischen ADD-Präsident Josef-Peter Mertes und dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Thalfang, Hans-Dieter Dellwo, bekräftigte Mertes ausdrücklich, dass die ADD ein Interesse am Fortbestand der Realschule plus habe. Es müsse ein lokales Angebot in der ländlichen Gegend aufrechterhalten werden, sagte Mertes. Allerdings liegen die Kosten für die Verbesserung der Gebäudesubstanz und der pädagogischen Bedingungen deutlich über dem, was von der Schulbaubehörde gefördert werden kann. Nach Aussage der ADD können nach den Schulbaurichtlinien nur etwa 1 715 000 Euro gefördert werden. Kosten müssen gesenkt werden

Deshalb sollen jetzt im Bauausschuss die Pläne für die Sanierung überarbeitet werden. Im Klartext heißt dies, dass die Kosten gesenkt werden müssen. Es ist allerdings fraglich, ob es viel Einsparpotenzial gibt. Denn viele der Arbeiten für den Erhalt der Schule sind Pflichtaufgaben. Der größte Brocken bei der Sanierung betrifft den Wärmeschutz mit 2,4 Millionen Euro. Dach und Wände müssen gedämmt werden. Auch die Fenster sollen laut einer Planung, die dem Verbandsgemeinderat im vergangenen Jahr vorgestellt wurde, erneuert werden. Auch Brandschutz und Barrierefreiheit sind Posten, über die wohl nicht verhandelt werden kann. Erschwerend bei der Finanzierung ist zudem das Urteil, das für die Realschule plus in Neumagen-Dhron gefällt wurde. Danach kann nicht wie gewünscht ein Zweckverband von Verbandsgemeinde und Kreis als Schulträger gegründet werden. Somit können die Kosten nicht auf Kreis und VG aufgeteilt werden. Die Verbandsgemeinde Thalfang ist hoch verschuldet. Selbst wenn die Sanierung vom Land gefördert wird, bleibt die Verbandsgemeinde auf hohen Kosten sitzen. Wie die finanziert werden können, ist derzeit noch unklar. Bei der Verbandsgemeinde Thalfang will man zurzeit keine weiteren Angaben zu konkreten Plänen machen. Kämmerer Michael Suska verweist auf die heutige Sitzung des Bau- und Liegenschaftsausschusses. "Es muss ein neuer Fahrplan erstellt werden", sagt er dem TV gegenüber. Wie genau der aussehen wird, dazu wolle er allerdings erst nach der Sitzung Stellung nehmen. Meinung

Der Wunsch allein reicht nicht ausNatürlich wäre es gut, wenn die Schule in Thalfang erhalten werden könnte. Für die Schüler sind Fahrzeiten zu einer weiter entfernt gelegenen Schule immer eine zusätzliche Belastung. Dennoch bleibt die Frage der Finanzierung. Und da sieht es derzeit düster aus. Auch wenn die ADD Unterstützung zugesagt hat, bleibt die Frage, ob sich die Verbandsgemeinde die Sanierung leisten kann. Der Wunsch, die Schule wieder herzurichten, ist schon alt. Doch bringt es wenig sich weiter in Hoffnung zu wiegen, wenn es schlicht am Geld fehlt. Mit dem guten Willen allein können keine Rechnungen bezahlt werden. n.john@volksfreunde.de

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