Kein "Gezerre" mehr um Schüler

In Morbach soll schon bald aus der Haupt- und der Realschule eine Integrierte Gesamtschule werden. Das ist zumindest der erklärte Wunsch der dortigen Kommunalpolitik. Doch was ändert sich durch die geplante Mainzer Schulreform für die Regionale Schule in Thalfang?

 Bekommt die Regionale Schule Thalfang schon bald einen neuen Namen? TV-Foto: Ilse Rosenschild

Bekommt die Regionale Schule Thalfang schon bald einen neuen Namen? TV-Foto: Ilse Rosenschild

Thalfang. "In Thalfang sind wir gut aufgestellt. Wir haben die neue ,Realschule plus' schon", zeigte sich die Landtagsabgeordnete und SPD-Fraktionssprecherin im Verbandsgemeinderat Bettina Brück im Dezember in der Haushaltsdebatte der VG Thalfang überzeugt. Doch welche Anforderungen stellt die Landesregierung künftig an Regionalschulen wie die in Thalfang? Pressesprecher Wolf-Jürgen Karle vom Mainzer Bildungsministerium gibt Brück grundsätzlich recht. Die Regionale Schule ist eine der Unterformen der künftigen "Realschule plus". Ob und was sich konkret für diese Schulformen ändert, wird sich mit der Novellierung des neuen Schulgesetzes entscheiden. Damit rechnet Karle im Sommer oder Herbst des Jahres 2008. Grundsätzlich solle es manchen Regionalen Schulen ermöglicht werden, an einem Projekt "Keiner ohne Abschluss" teilzunehmen. Die Absicht ist, konkret Schüler zu unterstützen, die nach der neunten Klasse keinen Abschluss haben. Sie erhalten in einem zehnten Schuljahr eine spezielle Förderung. Andere Schulen können sich darum bemühen, dass man bei ihnen die Fachhochschul-Reife erlangen kann. Da dieses erst zum Schuljahr 2009/2020 angeboten werden soll, besteht allerdings für die Bildungseinrichtungen und ihre Träger noch kein Grund zur Eile. Für alle Regionalschulen wird eine weitere Regelung greifen: Der Klassenteiler wird von 30 auf 25 herabgesetzt. Mit dem Thema will sich die Verbandsgemeinde als Schulträger noch intensiver befassen, zunächst in Ausschuss-, möglicherweise später in Verbandsgemeinderats-Sitzungen, versichert VG-Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo. Doch zunächst will er konkretere Informationen aus Mainz abwarten.Prinzipiell begrüßt er die Schulreform. Die Regionale Schule als Schultyp werde dadurch aufgewertet. Er geht davon aus, dass das "Gezerre um die Schülerzahlen" zwischen Regionalen Schulen und Realschulen damit ein Ende habe. Möglicherweise kommt eine weitere Änderung auf Schüler, Lehrer, Eltern und Schulträger zu. Brück schlug ebenso vor, dass das Kompetenz-Team, das damit beauftragt ist, den Sanierungsbedarf für die Regionale Schule zu ermitteln, als zusätzliche Aufgabe erhält, im Rahmen der Gespräche, die seine Mitglieder mit allen Beteiligten führen sollen, einen passenden Namen für die Schule zu finden. Damit könne das Profil der Schule gestärkt werden. Bürgermeister Dellwo versprach, sich des Themas anzunehmen. Gegenüber dem TV deutete er an, dass die Betroffenen selbst einen Namen finden sollen, der auch Identität stiften kann. In einem Gespräch mit der neuen Schulleiterin Sabine Becker will er die Anregung weitergeben.

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