Kein Platz für Protest

Säubrennerkirmes und Demonstration gegen Fleischkonsum und Tierschlachtung passen nach Ansicht der Stadtverwaltung Wittlich nicht zusammen. Deshalb sollen beide Veranstaltungen auch räumlich getrennt voneinander über die Bühne gehen.

Wittlich. Die Details der ordnungsrechtlichen Verfügung stehen noch nicht fest. Das Ziel der Auflagen für die Demonstration am 15. August in Wittlich schon. Laut Stadtverwaltung Wittlich muss die öffentliche Sicherheit und Ordnung bei der an diesem Tag stattfindenden Säubrennerkirmes gewährleistet sein. Deshalb scheiden laut Verwaltung sowohl der Parkplatz Karrstraße als Aufstellungsort für die Demo aus ebenso wie der Marktplatz als Ort der Abschlusskundgebung (der TV berichtete).

Erhebliches Konfliktpotenzial



Das grundgesetzlich verankerte Demonstrationsrecht dürfe dem Veranstalter nicht verwehrt werden. Aufgrund der Zielrichtung der Veranstaltung unter dem Motto "Tiermord für die Fleischindustrie" erwarteten Polizei und Ordnungsbehörde der Stadt jedoch Konflikt- und Gefährdungspotenzial. Und zwar für den Fall, dass Demonstration und Kirmesprogramm in enger Nachbarschaft stattfinden. "Insbesondere der Umzug zum Einholen der ersten Schweine am Kirmessamstag und das anschließend auf dem Marktplatz stattfindende Programm dürfen nicht gestört werden", teilt die Stadt mit.

Kundgebung vor Schlachthof



Nach den Vorstellungen der Organisation "Save Animals" (Rettet die Tiere) soll ein Protestzug mit 40 bis 80 Teilnehmern vom Sammelpunkt auf dem Parkplatz ab 15 Uhr über die Feldstraße, Trierer Straße und Karrstraße in Richtung Industriegebiet II unterwegs sein. Auf diesem Weg würde der Protestzug unweigerlich auf den Festumzug treffen. Nach einer Protestkundgebung vor dem Schlachthof Simon soll es ab 17 Uhr zurück Richtung Marktplatz gehen, wo eine Abschlusskundgebung geplant ist. Bernhard J. Simon junior sagte auf TV-Anfrage, dass die Simon-Fleisch GmbH in engem Kontakt mit Polizei und Ordnungsbehörde stehe. Er hofft, dass es nicht zu Ausschreitungen komme, wenn die Demonstranten vor dem Werksgelände aufmarschierten. Man werde wachsam und vorbereitet sein.

Extra Leser-Reaktion: "Als einer der Wittlicher, die nicht mehr ganz so oft in der Heimat sind, freue ich mich wie jedes Jahr auf die Kirmes, den Wittlicher Wein und den Saubraten. Und jetzt das. Hat man den von diesen linken Spinnern und Gutmenschen nirgends mehr Ruhe? Ja, es ist jedermanns Recht zu demonstrieren und das ist auch gut so. Aber wer da demonstriert, das ist etwas anderes. Bei dieser "Klientel" von weltfremden, linken Spinnern ist nichts Gutes zu erwarten. Ich bin gespannt, was da auf unsere Stadt und unsere beschauliche Kirmes zukommt. Hoffen wir, dass alles friedlich bleibt. Aber wenn von diesen Demonstranten Krawall ausgeht, sind null Toleranz und absolute Härte erforderlich! Die Wittlicher Bürger lieben ihre Kirmes und ich freue mich sehr darauf. Lassen wir sie uns nicht "versauen" von denen, die in der Regel von unseren Steuerabzügen leben." Ralf Labusch, Mainz Kontrovers diskutiert wird im Internet unter www.volksfreund.de

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