Barrierefreiheit Kein WC-Platz für Rollifahrer auf der Morbacher Kirmes

Morbach · An der Morbacher Kirmes hat sich herausgestellt, dass die Behindertentoilette am Busbahnhof zweckentfremdet worden ist. Das hat einer beeinträchtigten Besucherin die Feier verdorben.

 So hat Apollonia Thome die öffentliche Behindertentoilette bei ihrem Besuch der  Morbacher Kirmes vorgefunden.

So hat Apollonia Thome die öffentliche Behindertentoilette bei ihrem Besuch der  Morbacher Kirmes vorgefunden.

Foto: Christoph Strouvelle/Apollonia Thome

Ein Problem bei großen Feiern ist oft die Toilette. So auch bei der Morbacher Kirmes. Zwar sind dort mobile Toilettenwagen aufgestellt. Doch Rollstuhlfahrer sind auf die Behindertentoilette am Morbacher Busbahnhof angewiesen. So hat sich auch Apollonia Thome an Kirmesmontag mit ihrem Rollstuhl dorthin begeben.

Doch als die Dame, die an diesem Tag für Sauberkeit auf der öffentlichen WC-Anlage sorgt, die Tür zur Behindertentoilette aufschließt, ist Thome wie vom Donner gerührt. Denn ein Anfahren der Toilette ist ihr nicht möglich, da der Raum vollgestellt ist mit Kartons, vollen Säcken mit gebrauchten Papierhandtüchern und Putzutensilien jeglicher Art. „Meine Tochter musste mir erst alles wegräumen“, sagt Thome.

Zwar hat sie so ihren Bedürfnissen nachkommen können. Doch der Spaß an der Kirmes war ihr vergangen, so dass sie sich auf den Heimweg begeben hat. Ein zweites Manko sei die Höhe der Toilette, die nicht den üblichen Vorgaben entspricht, sagt sie.

Als der der Morbacher Bürgermeister Andreas Hackethal davon erfahren hat, hat er sich sofort mit Thome in Verbindung gesetzt und sich bei ihr persönlich entschuldigt.  

„Die Behindertentoilette war in einem Zustand, wie sie nicht sein soll und was mir sehr leid tut“, sagt er.

Jeder Kirmesbesucher soll die Möglichkeit haben, eine Toilette aufsuchen zu können, auch Menschen mit Einschränkungen. „Das werden wir verbessern“, sagt er.

Zur Höhe der Toilettenschüssel sagt er, dass die Anlage in den 1980er Jahren nach den damaligen Vorgaben gebaut worden sei. Vor einigen Jahren seien neue Standards vorgegeben worden, was die Höhe der Toilettenschüsseln betreffe. Hackethal lässt jetzt prüfen, wie die neu festgelegten Maße am besten umgesetzt werden können.

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