Keine absolute Sicherheit

MORBACH. Das plötzliche Hochwasser mitten im Zentrum von Morbach hat die Bürger kalt erwischt. Bereits geplante Rückhalteprojekte und Polder könnten jedoch helfen, den Wassermassen künftig bedingt Einhalt zu gebieten.

Auch mit etwas Abstand zu dem Unwetter, das Ende Juni den Ortskern von Morbach unter Wasser gesetzt hatte, ist die Gefahr nicht etwa vergessen. Es bleibt die Ungewissheit, ob Überflutungen wie diese künftig wohl öfter in den höheren Lagen zu erwarten sind oder doch eher die Ausnahme bleiben werden. Außerdem drängt sich die Frage auf, ob Bürger und Gemeinde dem unausweichlich ausgeliefert sind oder möglicherweise doch gegensteuern können. Die Morbacher Gemeinde ist allerdings in dieser Hinsicht nicht erst seit den Überschwemmungen im Ort aktiv. "Probleme gab es ja schon öfter, daher war es uns schon klar, dass wir da etwas tun müssen", macht Bürgermeister Gregor Eibes deutlich. So sind seit längerem nicht nur ein Rückhaltebecken im Bereich der Schmausemühle, sondern auch entsprechende Vorkehrungen an der Oberen Dhron, etwa auf Höhe von Hinzerath und Hundheim in Planung. Nach Einschätzung von Eibes sind Ereignisse wie das Morbacher Hochwasser durch solche Projekte zwar letztlich kaum aufzuhalten. "Solche Rückhaltebecken sind nicht der absolute Puffer", dämmt er allzu große Hoffnungen von vorneherein ein. Mit Verbesserungen ist zu rechnen

Denn wenn sich binnen 20 Minuten Wassermassen von 40 bis 50 Litern pro Quadratmeter ergießen, dürfte diesen auch in Zukunft nur schwer Einhalt zu gebieten sein. Dennoch ist durch das langsame Aufnehmen und Abgeben des Wassers aus einem Rückhaltebecken mit Verbesserungen zu rechnen. Das Rückhaltebecken Schmausemühle ist vom Spielplatz zwischen Kapellenweg und "Im Oldenburg" aus in Richtung Bachtalsenke geplant. Laut Eibes ist vorgesehen, den Wirtschaftsweg zur Mühle anzuheben. Auf diese Weise soll eine Art Damm entstehen. Verbesserungen erhofft sich die Gemeinde auch von einem Überlaufbecken, mit dem bei Wenigerath bereits begonnen wurde. Außerdem laufen Planungen, im Zuge der Flurbereinigung "Oberes Dhrontal" Rückhaltevorrichtungen und möglichst ohne größere Eingriffe in die Landschaft auch Polder zu schaffen. Um dies realisieren zu können, hat sich die Gemeinde im Rahmen des seit etwa zwei Jahren laufenden Verfahrens bereits Flächen zuweisen lassen. Der Abschluss der Flurbereinigung wird sich allerdings noch einige Monate hinziehen. Mit in das gesamte Konzept gehört auch die vor Rapperath in Richtung Kläranlage geplante Rückhaltung. Ziel aller Vorhaben ist laut Eibes "ein effektiver Schutz", der bei außergewöhnlichen Ereignissen wie dem in Morbach zwar sicher nicht immer möglich sei. Aber die geplanten Projekte dürften in jedem Fall helfen, den Schaden von Anliegern und Betroffenen zu begrenzen.

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