Keine Angst vor dem Vorstellungsgespräch

Morbach · Was muss in einem Anschreiben drinstehen, wie sieht ein gutes Bewerbungsfoto aus und wie führt man ein erfolgreiches Vorstellungsgespräch? All das haben 27 Schüler beim dritten Jam! Bewerbercamp an der Integrierten Gesamtschule (IGS) und Realschule plus Morbach erfahren.

 Saubere Arbeit, die später auch Personaler überzeugen soll: Beim Bewerbercamp stellen Morbacher Schüler ihre eigene Mappe zusammen. TV-Foto: Anita Lozina

Saubere Arbeit, die später auch Personaler überzeugen soll: Beim Bewerbercamp stellen Morbacher Schüler ihre eigene Mappe zusammen. TV-Foto: Anita Lozina

Morbach. David Adamczyk ist etwas nervös. Ihm gegenüber sitzen Claudia Künzer und Andrea Müller von der Firma Papier Mettlach. Die beiden Frauen stellen dem 16-Jährigen viele Fragen: "Was interessiert Sie an dem Bereich Logistik? Was sind Ihre Stärken und Hobbys?" Adamczyk beantwortet alle Fragen, die Frauen hören interessiert zu.
Es scheint ein normales Bewerbungsgespräch zu sein - doch tatsächlich ist es nur eine Übung. 27 Schüler der neunten und zehnten Klasse der IGS und Realschule plus Morbach haben sich am Wochende auf die Bewerbungen für eine Ausbildung vorbereitet. "Wir wollen ihnen die Angst davor nehmen", sagt Schulsozialarbeiterin Kerstin Kettern von der IGS, die das Bewerbercamp zusammen mit dem Jugendpfleger der Gemeinde Morbach, Mario Herges, organisiert hat.
Von Freitag bis Sonntag erfuhren die jungen Teilnehmer in Vorträgen und Übungen, worauf es bei einer guten Bewerbung ankommt. Sie lernten, wie ein Anschreiben verfasst wird, wie ein Lebenslauf aufgebaut ist und welche Zeugnisse in die Mappe gehören. Für das Bewerbungsfoto wurden die Schüler frisiert und direkt vor Ort fotografiert.
In Vorträgen von Gästen aus regionalen Betrieben erfuhren die Schüler zudem, was für Ausbildungsberufe es in der Umgebung gibt. Am letzten Tag schließlich haben Vertreter aus der regionalen Wirtschaft, der Erziehungs- und der Pflegearbeit mit jedem Schüler ein Vorstellungsgespräch geübt. "Wir hatten vorab die Jugendlichen gefragt, für welche Berufe sie sich interessieren", sagt Herges. "So war für jeden Schüler das Richtige dabei."
Die 15-jährige Teilnehmerin Lisa Knoblauch findet, dass sich das Camp lohne. "Das hilft einem wirklich weiter", sagt sie.
"Jetzt weiß ich, worauf es bei einem Gespräch ankommt", sagt die 15-jährige Michèle Mettler lachend: "Blickkontakt, aufrechte Haltung, und man sollte in ganzen Sätzen sprechen." Lukas Grim (15) findet es gut, dass "die Firmen vertreten sind, die unseren Interessen entgegenkommen. Möglicherweise bekommen wir so eine echte Chance auf einen Arbeitsplatz."
Der Gedanke ist offenbar nicht abwegig: Zum dritten Mal fand das Bewerbercamp an der IGS statt, und "einige Schüler haben schon auf diesem Wege einen Ausbildungsplatz bekommen", sagt Kettern. Die in Frage kommenden Teilnehmer werden später zu einem echten Vorstellungsgespräch eingeladen. "Kein Problem", sind sich die Schüler alle einig: Auf die echte Bewerbung seien sie jetzt vorbereitet.

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