Keine Chance für Ökostrom

BERNKASTEL-KUES. Den Tagesordnungspunkt "Bündelausschreibung für den Kommunalen Strombedarf" nutzte die Stadtratsfraktion der Grünen, um für den Einkauf von Ökostrom zu plädieren.

Derzeit befassen sich die kommunalen Parlamente mit der Bündelausschreibung für den kommunalen Strombedarf - so auch der Stadtrat Bernkastel-Kues. Ende nächstes Jahres endet der Vertrag mit dem RWE, dass sich dem Wettbewerb auf dem Strommakrt stellen muss. Der Gemeinde und Städtebund (GSTB) schlägt die Bündelausschreibung im Verbund vor. Daraufhin werden Stromversorger ihre Angebote abgeben, der GSTB wertet das aus. Diesen Punkt nahm die Fraktion der Grünen zum Anlass, für den Verzicht auf Atomstrom zu plädieren - ein urgrünes Anliegen. "Wir stellen den Antrag, dass bei der Ausschreibung festgelegt wird, dass ausschließlich Öko- beziehungsweise Naturstrom bezogen werden soll. Die Stromanbieter müssen nachweisen, dass der von ihnen gelieferte Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energieträgern oder aus Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung stammt. Der Stromlieferant darf keinen Atomstrom produzieren oder einkaufen", trug Gertrud Weydert den Antrag vor. Damit würden die Gemeinden einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, wozu sie seit der UNO-Konferenz in Rio verpflichtet seien. Das bedeute auch eine Vorbildfunktion für die privaten Nutzer und sei auch werbewirksam für den Tourismus Laut Gemeinde- und Städtebund sei der Preisunterschied nicht mehr so erheblich", so Weydert weiter. Bleibe die Frage nach den Subventionen des Öko- beziehungsweise Naturstroms. "Wer auf dem Klimaveranstaltung vor 14 Tagen hier im Hotel Landshut gewesen ist, weiss inzwischen, dass Atomstrom noch höher subventioniert ist. Und rechnen wir den volkswirtschaftlichen Schaden durch die Umweltschäden hinzu, so ist wohl kein Strom höher subventioniert als Atomstrom", betonte die grüne Fraktionssprecherin.Kein Strom vom Verunreiniger der Mosel

Sie warf zudem die Frage nach der Glaubwürdigkeit auf: "Wir wehren uns gegen die weitere Verunreinigung unserer Mosel durch das Atomkraftwerk Cattenom mit radioaktiven Abfällen und Krebs erregenden Stoffen und kaufen gleichzeitig diesen Strom ein, der ja in das europäische Netz eingespeist wird. Mit aller Deutlichkeit gesagt: Wir subventionieren Atomstrom mit unserer Gesundheit und der Gesundheit der nachfolgenden Generationen", endete Weydert und bat um Abstimmung. Ratsmitglied Ernst Schreiner stellt daraufhin den Antrag, den Antrag der Grünen abzulehnen."Schließlich sind wir zur Wirtschaftlichkeit verpflichtet", so Schreiner. "Eine 100 pürozentige Lieferung von Ökostrom ist gar nicht möglich", gab Bauamtsleiter Heiner Nilles zu bedenken. Bei der Abstimmung über den Antrag der Grünen stimmten 14 dagegen und sechs Ratsmitglieder dafür.

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