Keine Doppelgräber in Thalfang

THALFANG. (urs) Nach erneuter Beratung über das Aus der Doppelgräber auf dem Thalfanger Zentralfriedhof hat der "Zweckverband der zwölf Gemeinden" seine ursprüngliche Entscheidung mehrheitlich bestätigt.

Ein Jahr nach dem Aus von Doppelgräbern auf dem Thalfanger Zentralfriedhof ist das Thema nach wie vor in aller Munde. Der "Zweckverband der zwölf Gemeinden des ehemaligen Amtes Tronecken" sieht aber keinen Anlass, die Debatte erneut in den beteiligten Gemeinden zu diskutieren. In der jüngsten Versammlung, die sich aus den Ortsbürgermeistern zusammensetzt, sprechen sich drei Mitglieder für eine Wiederaufnahme des Themas aus, sieben dagegen. Das Echo seitens der Bürger bestärke sie in der Richtigkeit der Entscheidung, begründen einige Ortsbürgermeister. Dass sie dennoch erneut darüber beraten haben, geht auf Beschlüsse der Gemeinderäte Dhronecken, Gielert und Talling zurück. Im Vorfeld des Beschlusses bekräftigt daher Erich Thösen, Gemeindechef von Talling: "Es ist gut, dass man sich nach einem Jahr wieder darüber unterhält." Er habe sich zwar anfangs für Reihengräber ausgesprochen, befürworte aber ein sensibles Vorgehen. In einem eventuell höheren Nutzungsentgelt für Wahlgräber sehe er auch einen Ansatz für weitere Überlegungen. Eine Wahlmöglichkeit sei natürlich nicht zum Nulltarif zu haben, pflichtet sein Dhronecker Amtskollege Detlef Jochem bei. Auch sollte man mit Blick auf die Politik, die ja immer vom mündigen Bürger spreche, diesem das nicht einfach aberkennen. Gielerts Beigeordneter Hans Gerd Loch kritisiert rückblickend, dass die ursprünglichen Beratungen teils nicht öffentlich verhandelt worden seien. Der Thalfanger Gemeindechef hält jedoch dagegen. Das Thema sei in allen Gemeinderäten intensiv und ausgiebig diskutiert worden, betont Franz-Josef Gasper. Ob öffentlich oder nicht, sei Sache der Gremien. In jedem Fall sei es "keine leichtfertige Entscheidung" gewesen. Und in einer Demokratie sollten Beschlüsse von Ortsgemeinderäten akzeptiert und respektiert werden. "Genau so, wie wir Respekt vor der Meinung der Bürgerinitiative haben", wendet er sich an die knapp 20 Bürger im Saal. Tallings Altbürgermeister Rudi Marx, dem Gasper stellvertretend das Wort erteilt, gibt zu bedenken: "Es ist nicht einwandfrei gelaufen." Das Verhandeln in nicht öffentlichen Sitzungen sei nur "geheilt worden" durch die öffentliche Zweckverbandssitzung. "Scheut doch nicht davor zurück, noch einmal in eure Gemeinderäte zu gehen", appelliert er an die früheren Bürgermeisterkollegen. Zur Vorgeschichte erinnert Gasper an den Beschluss der Versammlung vom Dezember 2004. Basis sei eine Prognose gewesen, nach der die Kapazitäten des Friedhofs in sechs bis sieben Jahren erschöpft seien. Es dürfe nicht übersehen werden, dass für einige der nur scheinbar freien, da eingeebneten, Grabstellen die Liegezeit noch nicht abgelaufen sei. Um einer Erweiterung vorzubeugen, die alle mehr belasten würde, habe sich das Gremium daher einstimmig für die Variante Verzicht auf Wahlgräber entschieden. "Wir denken, dass dieser Schritt zukunftsorientiert ist", so Gasper.

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