Keine Freunde in Sicht

BERNKASTEL-KUES. In der Touristenhochburg Bernkastel-Kues fühlen sich auch Straßenmusikanten und Musikkapellen wohl: nicht immer allerdings zur Freude der Leute, die dauerhaft den Klängen ausgesetzt sind.

Die Innenstadt von Bernkastel-Kues, und da in erster Linie der Marktplatz, gleicht in der Hochsaison einer Musikbühne, auf der tagsüber keine Ruhe einkehrt. In den vergangenen Wochen haben sich die Beschwerden über Darbietungen am laufenden Band gehäuft. Neben Straßenmusikanten, die damit auch ihren Lebensunterhalt finanzieren, sind es oft Kapellen, die in der Stadt oder in der Umgebung zu Gast sind und den Urlaubern, Tagestouristen und Bürgern partout ihre Anwesenheit mehr oder weniger lautstark demonstrieren wollen. "Anwohner und Geschäftsinhaber sind mitunter samstags ununterbrochen der Musik ausgesetzt", sagte Norbert Hansen in der Stadtrat-Sitzung. Grundsätzlich sind musikalische Darbietungen auf den Plätzen in der Stadt nur mit Anmeldung und der daraus folgenden schriftlichen Genehmigung der Tourist-Information erlaubt. "Wir streiten häufig mit Kapellen", erläuterte Sylvia Westermann (Mosel-Gäste-Zentrum). Immer wieder komme von Seiten der Musiker auch der Vorwurf, dass sie am Spielen gehindert werden. Natürlich sehe jeder Kapellmeister nur sein Ensemble und nicht die Gesamtproblematik. Zwischen 13 und 15 Uhr seien die Plätze sowieso tabu. Es müsse auch versucht werden, die Spieldauer auf zehn Minuten pro Platz zu begrenzen. Der Marktplatz solle in Zukunft ganz von solchen Auftritten frei gehalten werden. Wenn sich der Betrieb verteile, sei aber auch Widerstand zu erwarten. "Man macht sich keine Freunde, wir müssen das aber durchziehen", sagte Sylvia Westermann.

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