Burtscheid. Es ist ein durchweg bescheidener Haushaltsplan, den der Ortsgemeinderat Burtscheid in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen hat. In die Infrastruktur des Dorfes fließen 2011 lediglich 8400 Euro. 4400 Euro sind für die bereits erfolgte Sanierung des Glockenturms bestimmt. Weitere 4000 Euro sieht der Plan für das benachbarte Bürgerhaus vor. Der gepflasterte Vorplatz des Treffpunkts der rund 120 Burtscheider Bürger soll mit Bäumen verschönert werden. Ansonsten sieht der Plan des mit insgesamt rund 140 000 Euro verschuldeten Ortes nur noch 610 Euro Investitionskostenumlage für die Thalfanger Grundschule vor. Dass Burtscheid dafür 8910 Euro Kredit benötigt, spiegelt die angespannte Situation wider, in der sich derzeit viele Kommunen befinden. "Wir können uns nicht viel leisten", bedauert Ortsbürgermeister Olaf Hannemann. Der Ort verfüge einfach über zu geringe Einnahmen. Die Chancen, wie andere Orte der Verbandsgemeinde Thalfang vielleicht Windkraftkommune werden zu können, schätzt er als gering ein. Aktuell fehlen der Gemeinde 24 520 Euro, um die Pflichtaufgaben zu bestreiten. 92 540 Euro Erträgen stehen 117 060 Euro Aufwendungen gegenüber. Den geringen Handlungsspielraum verdeutlichen zwei Aufwendungsposten: rund 50 000 Euro, die als Umlagen an Kreis und Verbandsgemeinde fließen, und rein rechnerische 25 000 Euro, die als Wertminderung des Gemeindevermögens zu buchen sind. Die Beträge, denen keine realen Kosten gegenüberstehen, sind der Einführung des neuen Buchführungssystem geschuldet.
Auch die Werte der vom Rat festgestellten Eröffnungsbilanz per 1. Januar 2009 wurden für die Buchführung ermittelt. Die Bilanzsumme aus Vermögenswerten wie Gebäuden, Grundstücken, Straßen, Wald oder Mobiliar beträgt 1,13 Millionen Euro. Nach Abzug aller Verbindlichkeiten ergibt sich ein Eigenkapital von 720 715 Euro - immerhin rund 64 Prozent. Durch die jährlichen Defizite schmilzt der Wert jedoch beständig ab. Und zwar bis Ende des Jahres voraussichtlich auf nur mehr 667 000 Euro. urs