Keine Lust auf Affenzirkus

Kröv · In der VG Kröv-Bausendorf hat weiter niemand Lust auf eine Fusion mit der VG Traben-Trarbach. Das hat unter anderem mit den Querelen in der Doppelstadt aber auch mit fehlender Identität zu tun.

Kröv. Es ist ein Ratsmitglied der SPD, das in der Sitzung des Verbandsgemeinderates Kröv-Bausendorf am meisten Beifall für seine Stellungnahme zur Gebiets-. und Kommunalreform und dem daraus resultierenden Ärger im Land bekommt. "Schuld hat Mainz. Den Politikern dort scheint es an kommunalpolitischem Sachverstand zu fehlen", sagt Artur Greis. Seine Kritik richtete sich aber gegen die Rot-Grüne-Koalition und gegen die CDU-Opposition. In der VG Kröv-Bausendorf gebe es viele Vorbehalte gegen eine Fusion mit Traben-Trarbach. "Und damit meine ich nicht den Affenzirkus", sagt er mit Blick auf die seit Monaten andauernden Querelen in der wenige Kilometer entfernte Doppelstadt. "Man braucht sich angesichts der Vorkommnisse dort auch nicht zu wundern, dass die Leute kein Vertrauen haben", fügt er an.
Kritik am Gutachten


Das Land habe ein teures Gutachten erstellen lassen. Vieles sei unverständlich. Greis: "Würde ich alles lesen, wäre ich heute noch dran. Man hätte besser mich bezahlt. Ich hätte es besser gemacht. "Hätte das Land diese Reform mit der Kreisreform zusammengepackt, hätte es nur einmal Krach gegeben", so Greis abschließend.
Moderater im Ton reagieren andere Ratsmitglieder auf die vom Land angeordnete Fusion. "Das Land kann uns zur Fusion zwingen, die Herzen werden sie nie gewinnen", sagt Peter Tries (CDU). "Wir wollen eigenständig bleiben", sagt Rüdiger Löwen (FDP). Das sei die wichtigste Forderung. Komme es doch zu einer Zwangsfusion, dann bitte nicht mit Traben-Trarbach. Ein Großteil der Orte der VG habe keinen Bezug zu Traben-Trarbach, glaubt Michael Moseler (Gemeinsame Zukunft) "Wir dürfen uns nicht verrückt machen lassen", sagt Ossi Steinmetz (SPD). Es sei noch nichts passiert.
Das sieht auch Bürgermeister Otto Maria Bastgen (CDU) so. Er ist gerade von einem Gespräch mit Innenminister Roger Lewentz. Andere hätten in Mainz die Klinken geputzt. Bastgen: "Wir kommen einmal und machen es richtig." Er spricht von einem "sehr guten Gespräch" und ist sich sicher: "Wir werden eine Regelung finden." Die VG behalte ihre Marschrichtung bei: "Zu einer Braut, die uns nicht gefällt, brauchen wir nicht freien zu gehen."
Bis zum 14. Dezember kann die VG eine Stellungnahme beim Land einreichen. Eine Fristverlängerung, wie sie die VG Manderscheid beantragt hat, sei nicht nötig, sagt Bastgen. Der Inhalt der einstimmig verabschiedeten Resolution ist eindeutig. "Die Eigenständigkeit und der Fortbestand der Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf und damit der Erhalt einer bürgernahen, effizienten und selbstbestimmenden Kommunalverwaltung vor Ort müssen erhalten bleiben, heißt es unter anderem. Bei Zuwiderhandlung werde die VG klagen.

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