Kesten investiert 554 700 Euro

Für Straßenausbau und Kanalisierung und sollen in Kesten 432 200 Euro ausgegeben werden. Insgesamt sollen 554 700 Euro investiert werden. Der Schuldenstand des Moselorts erhöht sich auf 42 000 Euro.

 Im Boden wird gebuddelt: Im Zuge von Dammbau und Kanalisierung wird auch der Platz „Am Hübel“ an der zentralen Ortseinfahrt nach Kesten sein Gesicht wandeln. Hier eine Aufnahme von der Umgehungsstraße aus mit Blick auf den Himmeroder Hof. TV-Foto: Ursula Schmieder

Im Boden wird gebuddelt: Im Zuge von Dammbau und Kanalisierung wird auch der Platz „Am Hübel“ an der zentralen Ortseinfahrt nach Kesten sein Gesicht wandeln. Hier eine Aufnahme von der Umgehungsstraße aus mit Blick auf den Himmeroder Hof. TV-Foto: Ursula Schmieder

Kesten. Die Kommunalreform hat die Haushaltsdebatte in Kesten etwas in den Hintergrund gerückt. Nach den weiteren Schritten der fusionswilligen Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron befragt, betonte Bürgermeister Ulf Hangert, dass letztlich deren Rat entscheide — auf Basis der Gemeinderatsbeschlüsse.

Flugblatt-Aktion hat Kestener verärgert



Dieses Votum müssten dann mindestens die Hälfte aller betroffenen Gemeinden sowie eine Mehrheit der Bürger dieser Verbandsgemeinden absegnen. Dass Minheim zur VG Wittlich-Land tendiert — bei einer Beteiligung von 71,87 Prozent wollten das 59 Prozent — irritiert die Kestener Räte. Verärgert hat sie "das unschöne Werben", die vorherige Flugblatt-Aktion. Das passe nicht zum jahrzehntelangen guten Miteinander. Der Unmut spiegelt sich in der Entscheidung, ob Kesten einen Teil der Mehrkosten für die Erweiterung der Minheimer Kindertagesstätte übernehmen sollte.

Der Rat hält einstimmig am Beschluss von 2007 fest, nach dem, so Ortsbürgermeister Michael Beer, zehn Prozent von 200 000 Euro Umbausumme beigesteuert werden. Über Mehrkosten sei nicht informiert worden. Statt 23 900 Euro werden 20 000 Euro gezahlt — plus bereits erbrachte 2300 Euro Eigenleistung.

Das entlastet den Haushalt des vom Bau des Hochwasserdamms gezeichneten Ortes. Die Investitionen summieren sich auf 554 700 Euro.

Neben 50 000 Euro für die Sanierung der Gemeindehaus-Toiletten schlagen vor allem Kanalisierung und Straßenbau (432 200 Euro) zu Buche. Weitere 57 000 Euro sollen in den Platz "Am Hübel" fließen, die Hauptortszufahrt.

Da Land, Werke und Anlieger bei der Finanzierung mit im Boot sind, geht Kesten von

20 600 Euro Neu-Kredit aus. Dadurch steigen die Schulden von etwa 30 000 Euro (pro Kopf 83 Euro) auf knapp

42 000 Euro bis Jahresende. Der Ausfall des Gemeindetraktors wird zudem gut 5000 Euro kosten oder einen Ersatzkauf zur Folge haben.

Bei Kestens Pflichtaufgaben ergibt sich ein Defizit von

203 100 Euro, das aber letztlich ähnlich hoch ausfallen wird wie 2009 (29 300 Euro). Denn die 509 800 Euro Aufwendungen enthalten 127 400 Euro für die Unterhaltung der Wirtschaftswege. Allerdings ist das kein realer Aufwand, sondern ein dem landesweit eingeführten Buchhaltungssystem "Doppik" geschuldeter rein rechnerischer Wert (Abschreibung). Und der wird sich um noch nicht gebuchte Erträge vermindern. Bürgermeister Hangert sieht in der Doppik-Einführung keine Lösung. Die allgemeine kommunale Misere könne nur die generelle Änderung des jetzigen Finanzierungs-, sprich Umlagesystems beenden. Die Kommunen könnten die vom Land vorgegebenen Standards einfach nicht mehr bezahlen.

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