Kinder für Erhalt von Streuobstwiesen

Manderscheid · Die Kinder der Naturschutzgruppe "Die wilden Luchse" treffen sich einmal im Monat in der Natur rund um Manderscheid. Die Gruppe wurde Anfang des Jahres gegründet und hat bereits Apfelbäume gepflanzt und Nistkästen gebaut.

Manderscheid. Die Jungen und Mädchen sind zwischen acht und zwölf Jahren alt und gehen in verschiedene Schulen der Region. Als Gruppe nenen sie sich "Die wilden Luchse". Sie werden angeleitet von Antje Hausigk, Mitglied im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und ausgebildete Umweltpädagogin. Je nach Aktion helfen die Väter und Mütter das eine oder andere Mal mit.
Zum Ende der Saison und zur Beobachtung für die nächsten Jahre beschloss die Gruppe, Nistkästen zu bauen und in der Natur aufzuhängen sowie drei Apfelbäumchen zu pflanzen. Mit Unterstützung der Schreinerei Pesch fertigten die Kinder zehn Nistkästen für Meisen und andere kleine Singvögel an. Voller Elan und Eifer waren die Kinder und ihre Eltern bei der Sache. Es bereitete ihnen große Freude, aus den vorgefertigten Teilen einen kompletten Nistkasten entstehen zu lassen. Mit etwas Dachpappe von der Firma Kröwer gegen die Unbilden des Wetters geschützt konnten sich bald die ersten Häuschen sehen lassen.
Außerdem traf sich die Gruppe dann an einer alten Streuobstwiese in Manderscheid. Passend zum letzten Oktoberwochenende und Sonnenschein pflanzten sie drei Apfelbäumchen alter Sorten mit Namen Sommerregent, Ulhorns Augustkalville und Pfirsichroter Sommerapfel. Allein beim Klang der Namen lief dem einem oder anderem schon das Wasser im Munde zusammen. Die Kinder sind heute schon gespannt, welche Äpfel es in den kommenden Jahren geben wird.
Schutz gegen Wind und Wild


Es war eine mühevolle Arbeit, ein genügend großes Loch in den Boden zu bekommen. Auch der Pfahl konnte nur mit vereinten Kräften eingerammt werden. Die Kinder lernten die Abläufe der Arbeiten kennen, aber auch, einander zu helfen und zu unterstützen, Bodenschichten der verschiedenen Pflanzstellen zu vergleichen, Regenwürmer zu beobachten und eine Gießmulde zu formen. Außerdem wurden die Bäumchen gegen den Verbiss von Wild und gegen Wind geschützt. Manche Kinder sammelten Blumen und Kräuter, andere säten Wildblumensamen. Erschöpft, aber glücklich stärkte sich die Gruppe an den mitgebrachten Speisen und Apfelsaft oder Kakao. Nach einigen Spielen auf der Wiese hieß es, eine Mutprobe zu bestehen.
Wer wollte, durfte mit Hilfe einer Leiter auf einen der alten Bäume hinaufklettern und einen der Nistkasten aufhängen. Alle Kinder wollten einmal nach oben klettern, doch vor allem galt es, die Leiter auf dem unebenen Wiesengelände ganz fest zu halten. So hatte jeder alle Hände voll zu tun und eine große Verantwortung demjenigen gegenüber, der gerade oben war. Es war nicht so leicht, den Kasten mit Draht am Baum zu befestigen. Das verlangte Konzentration und Geschicklichkeit und etwas Ausdauer.
Am Ende waren alle Beteiligten sehr glücklich über das Ergebnis der Mühe und Arbeit, als die neuen Kästen an den alten Birnbäumen im Licht der untergehenden Sonne glänzten.
Die "wilden Luchse" werden nun beobachten, ob sich bald die ersten Vögel als "Mieter" einstellen. Außerdem betreuen sie als Paten die Apfelbäumchen beim Anwachsen und freuen sich bereits auf neue Erlebnisse. red
Wer sich den Kindern anschließen möchte, kann sich bei der Manderscheider Verwaltung melden.

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