Kinderporno-Vorwürfe: Wittlicher Polizist in Untersuchungshaft

Wittlich · Ein 56-jähriger Polizist aus dem Bereich der Polizeidirektion Wittlich sitzt seit Freitag wegen Missbrauchsverdachts in Untersuchungshaft. Der Beamte hat sich nach Angaben einer Polizeisprecherin selbst angezeigt.


Der Polizist offenbarte sich demnach am Donnerstagmorgen seinen Vorgesetzten und gestand die "schwerwiegenden Verfehlungen" ein, wie es heißt. Dabei gehe es um sexuellen Missbrauch im privaten Umfeld des Beamten. Konkretere Angaben wollte Polizeisprecherin Monika Peters auf TV-Anfrage nicht machen. Die Staatsanwaltschaft war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Nach Angaben der Polizeisprecherin wurde die Ermittlungsbehörde umgehend eingeschaltet und gegen den Beamten ein Strafverfahren eingeleitet; dazu ein Disziplinarverfahren. Ob es das erste Disziplinarverfahren gegen den Polizisten ist, wollte Peters nicht sagen.

Bei Durchsuchungen seien zudem Hinweise auf den Besitz von Kinderpornografie gefunden worden, sagte die Polizeisprecherin dem Volksfreund.

Der 56-Jährige wurde am Freitagmittag dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der Untersuchungshaft gegen den Polizisten anordnete. Über die näheren Haftgründe machte Peters keine Angaben. Sie sagte auch nicht, in welches Gefängnis der Beamte gebracht wurde.
Zuständig für die Ermittlungen ist nach Aussage der Sprecherin das Polizeipräsidium Trier. Warum der Beamte sich seinen Vorgesetzten offenbart hatte, konnte oder wollte Monika Peters ebenfalls nicht sagen. Das werde sich aber "im Laufe des Verfahrens erhellen".

Der letzte spektakuläre Kriminalfall, in den ein Polizist aus der Region verwickelt war, liegt acht Jahre zurück. Damals überfiel ein Trierer Kriminaloberkommissar eine Bank in Trierweiler, erbeutete 80.000 Euro, wurde geschnappt und später zu einer viereinhalbjährigen Gefängnisstrafe verurteilt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort