Kindertagesstätte wird ohne Kredit finanziert

Maring-Noviand · Dank Grundstücksverkäufen kann die Ortsgemeinde Maring-Noviand ihre diesjährigen Vorhaben ohne Kredit finanzieren. Ein wichtiger Posten ist die geplante Erweiterung der Kindertagesstätte für Einjährige. Der Planungsauftrag ist vergeben.

 Ansgar, Amelie und Cielo (von links) genießen es, dass sie den Spielplatz hinter der Kindertagesstätte Maring-Noviand für sich haben. TV-Foto: Ursula Schmieder

Ansgar, Amelie und Cielo (von links) genießen es, dass sie den Spielplatz hinter der Kindertagesstätte Maring-Noviand für sich haben. TV-Foto: Ursula Schmieder

Maring-Noviand. Der Entwurf für die neuerliche Erweiterung der vor sechs Jahren vergrößerten Kindertagesstätte steht. Im Rahmen der Haushaltsberatung hat der Gemeinderat die formelle Planung vergeben. Rund 80 000 Euro wird es voraussichtlich kosten, einen Wickel- und Duschraum sowie einen Ruheraum für sieben Krippenkinder anzubauen. Mobiliar und Ausstattung wie eigene Duschen oder Matten sind laut Architekt Werner Simon aus Kinderbeuern nicht eingerechnet - wohl aber separate Ausgänge wie für den Fall eines Brandes.
Ortsbürgermeister Hans-Josef Edringer begründete das Vorhaben mit bereits vorliegenden Anfragen für drei Kinder. Allerdings bezweifelt er, dass diese die Krippengruppe werden nutzen können. Planung und Ausführung brauchten ihre Zeit und die Kinder seien dem Alter ja rasch entwachsen. Hauptbeweggrund für die Investition ist, dass ab 2013 Einjährige einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz haben. Edringer bedauerte, dass das Land Standards aufdiktiere, die die Kommunen finanziell größtenteils selbst stemmen müssten. Denn die Investitionen seien ja trotz stagnierender Kinderzahlen notwendig.
Bei der Planung des erst vor sechs Jahren erweiterten Kindergartens war neuerliche "Raumnot" nicht absehbar gewesen. Damals hatte die Gemeinde 130 000 Euro investiert. Im aktuellen Haushalt sind für die Erweiterung vorerst 50 000 Euro eingestellt. Daneben schlagen vor allem 314 400 Euro für den Ausbau der Gemeindestraße "In der Duhr" zu Buche sowie 100 000 Euro für einen neuen Traktor. Weitere 57 500 Euro sind für die Sanierung des Maringer Kirchenvorplatzes (ausführlicher Bericht folgt) veranschlagt und 10 000 Euro für den Spielplatz Siebenborn. Die Investitionen von gesamt rund 540 000 Euro können dank Grundstücksverkäufen ohne Kredit geschultert werden. Die langfristigen Schulden von 370 000 Euro werden weiter abgebaut. Momentan sind die 1535 Bürger pro Kopf mit 242,26 Euro verschuldet (Landesschnitt 393 Euro).
Erfreulich für die Bürger ist, dass die Gemeinde vorerst keine höheren Steuern erhebt. Kämmerer Günter Wagner hatte wegen vom Land geänderter Grundlagen eine Erhöhung empfohlen. Der Gewerbesteuersatz sollte von 350 auf 357 Prozentpunkte angehoben werden, die Grundsteuer von 320 auf 338 Prozent, was Eigentümer jährlich mit zwölf bis 20 Euro zusätzlich belasten würde. Ansonsten lege die Gemeinde letztlich drauf und riskiere obendrein bei Zuschussanträgen eine Absage. Der Rat entschied sich dennoch gegen eine Erhöhung und damit gegen eine höhere Belastung der Bürger. Das Problem der "klammen Kassen" (siehe Extra Haushalt) sei damit ohnehin nicht zu lösen, kommentierte Edringer. urs

Das Haushaltsdefizit ist mit 235000 Euro nur 2000 Euro niedriger als 2010. Erträgen von 1,6 Millionen Euro stehen im Ergebnishaushalt 1,8 Millionen Euro Aufwendungen gegenüber. Anteil am Defizit haben die seit Einführung der kaufmännischen Buchführung (Doppik) zu buchenden Wertminderungen des Gemeindevermögens. 2011 betragen sie 318 300 Euro. Hinzu kommen die im Vergleich zum Vorjahr um 82 000 Euro niedrigeren Schlüsselzuweisungen des Landes. Erfreulich: Im Gegenzug sinken die Umlagen an Kreis und VG um 28 000 Euro. Sorgen bereitet die Entwicklung des gebildeten Eigenkapitals. Die 2010 ermittelten fünf Millionen Euro werden bis 2014 auf 4,5 Mio. Euro abschmelzen. urs

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