Kinheim kämpft mit Rekord-Defizit

Kinheims Kämmerer Axel Gessinger hat im Gemeinderat den Haushalt 2011 zur Diskussion gestellt - und die Finanzlage der Gemeinde Kinheim als "äußerst angespannt" bezeichnet. Die Sanierung des Kindergartens ist das teuerste Vorhaben.

 Trotz einer prekären Haushaltslage wird die bereits 2010 geplante Sanierung des Kindergartens in diesem Jahr in Angriff genommen. TV-Foto: Karl-Heinz Gräwen

Trotz einer prekären Haushaltslage wird die bereits 2010 geplante Sanierung des Kindergartens in diesem Jahr in Angriff genommen. TV-Foto: Karl-Heinz Gräwen

Kinheim. (khg) Der Haushalt 2011 geht beim Ergebnishaushalt von einem Fehlbedarf von 213 000 Euro und im Ertragshaushalt von fehlenden Finanzmitteln von 197 000 Euro aus. Der Schuldenstand betrug zum 31. Dezember 2010 632 297 Euro (pro Kopf 797 Euro).

Obwohl ein leichter Anstieg beim Gemeindeanteil zur Einkommensteuer zu rechnen ist, zahlt nach Aussage des Kämmerers das Land 2011 weniger Schlüsselzuweisungen. Wegen eines Landesgesetzes ist die Gemeinde ab 2012 gehalten, die Hebesätze der Grundsteuern A und B zu erhöhen. Je nach Abschluss des Fremdenverkehrshaushaltes 2010 ist möglicherweise auch hier mit Erhöhungen rechnen.

Axel Gessinger informierte weiterhin den Rat über die freie Finanzspitze der Gemeinde, die sich auch in den kommenden Jahren nicht wesentlich verbessern wird. Wie fast alle Gemeinden der Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf könne sich Kinheim aus eigener Kraft ohne eine umfassende Finanzreform nicht aus der defizitären Lage befreien.

Erschwerend kommt für die Gemeinde Kinheim das "Gespenst" einer eventuellen Brückensanierung hinzu, wenn die Trägerschaft der Brücke bei der Gemeinde Kinheim verbleibt (der TV berichtete).

Bei den geplanten Investitionen ist die Sanierung des Kindergartens mit 180 000 Euro der größte Posten. In den Haushalt 2010 waren bereits 400 000 Euro für eine umfassende Sanierung eingestellt worden, jedoch wurde letztlich die notwendige Kreditgenehmigung versagt. In diesem Jahr werden deshalb nur substanzerhaltende Maßnahmen wie ein neues Heizsystem und die Sanierung der maroden Außenfassade vorgenommen.

Weiterhin sind der Ausbau des Wirtschaftswegs "Im Hampächter" mit Kosten von 40 000 Euro geplant und der notwendige Stromanschluss zum Wohnmobilstellplatz, der nach Auskunft der Gemeinde 8000 Euro kosten soll.

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