Kino oben auf dem Wunschzettel

Wittlich · Ein Konzertabend für Jugendliche im Rahmen der Wittlicher Kulturtage, Mithilfe beim Kino-Open-Air, Kritik am Skatepark: All das sind Themen, die das erste Wittlicher Jugendparlament (Jupa) beschäftigen. Dauerwunsch seiner Wähler bleibt ein Kino. Seit einem Jahr besteht das fünfzehnköpfige Gremium. Zwei offizielle Sitzungen gab es seither.

Wittlich. 1570 Jugendliche aus Wittlich und den Stadtteilen konnten im vergangenen Jahr erstmals darüber entscheiden, wer die Wittlicher Jugend offiziell in der Stadtpolitik vertreten soll.
23,6 Prozent nutzten die Chance und wählten das erste Jugendparlament (Jupa) der Stadt. 30 Bewerber gab es, 15 davon bilden seither das Jupa, dessen Mitglieder sind zwischen 14 und 21 Jahre alt sind.
Ein Jahr sind sie nun im Amt. "Offiziell getroffen haben wir uns bis jetzt zweimal. Aber es gab auch schon viele inoffizielle Sitzungen," sagt Markus Boor, Jupa-Vorsitzender. Bei den offiziellen Sitzungen sind immer Vertreter der Stadt dabei, bei den inoffiziellen Sitzungen treffen sich dagegen nur die Mitglieder, die sich inzwischen auch untereinander angefreundet haben. Die Jugendlichen werden grundsätzlich von der Stadtverwaltung Wittlich durch Michael Schmitt und vom Leiter des Hauses der Jugend, Hans Floter, unterstützt.
Die SPD-Fraktion hatte damals den Anstoß zur Gründung eines solchen Parlaments gegeben, das es beispielsweise in Bernkastel-Kues, Neumagen-Dhron und Morbach schon länger gibt.
In der Kreisstadt selbst muss sich das neue Gremium erst etablieren. Doch wie hält es Kontakt zu seiner Zielgruppe, den Wittlicher Jugendlichen? Zu diesem Zweck gibt es seit kurzem Jupa-Briefkästen in den Schulen und im Haus der Jugend (der TV berichtete). Über diesen Weg kann sich jeder auch anonym mit seinen Anliegen und Problemen ans Parlament wenden.
Eigene Gruppe im Internet


Außerdem sind die Nachwuchspolitiker im Internet unterwegs. Auf der Seite des sozialen Netzwerks "Wer-kennt-Wen" haben sie eine eigene Gruppe gegründet. Dort kam beispielsweise das Thema Wittlicher Skatepark zur Sprache. Nachdem einige Skater sich über die Anlage beschwert hatten, wurde das Thema vom Jugendparlament aufgegriffen (der TV berichtete).
Außerdem gab es eine Umfrage mit dem Titel "Wittlich! In den nächsten zehn Jahren!" Demnach bleibt ein Dauerwunsch aktuell: ein Kino für Wittlich. Doch ein solches Großprojekt kann ein Jupa naturgemäß nicht auf die Beine stellen.
Weiterhin gab es die Forderung nach einer Eislaufbahn. Darum will sich das Jupa kümmern, in Form einer "Weihnachtseislaufbahn".
Allgemein sagt der Vorsitzende Markus Boor: "Im Moment befinden wir uns noch in einer Selbstfindungsphase. Allerdings kann ich allen anderen Jugendlichen in größeren Städten empfehlen, auch ein Jugendparlament zu gründen."
Konkret eingebracht hat sich das Jupa bei zwei Projekten: Zum vom Stadtmarketing Wittlich organisierten Kino-Open-Air im Stadtpark haben die Mitglieder des Jupa Bands für den Abend organisiert. Das wollen sie dieses Jahr wieder machen. Und bei den Wittlicher Kulturtagen ist das Jupa erstmals aktiv. Im September veranstalten sie unter dem Titel "Poleat" einen Konzertabend im Haus der Jugend.
Generell machen die Jungpolitiker auch erste Erfahrungen mit konkreter Kommunalpolitik. Markus Boor sagt: "Im Jugendparlament arbeiten wir auch mit der Stadtverwaltung zusammen. So lernt man neue Leute kennen und erfährt etwas über die Kulturarbeit und aktuelle Stadtpolitik."
Kontakt zum Jugendparlament gibt es per E-Mail an jugendparlament@stadt.wittlich.de oder direkt bei den Mitgliedern. Gewählt wurden vor einem Jahr: Markus Boor, Johannes Praeder, Bastian Otten, Sophie Salfer, Matthias Becker, Kai Könen, Linda Weber, Giada Graniglia, Saboussietou Tchazawa, Lena Werner, Kai Finkensiep, Tobias Müllers, Julian Rieb, Sarah Katharina Schnitzius, Jonathan Zelter. fre

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