AUS DEM ARCHIV: April 2020 Eröffnung des Wittlicher Kinos wird wegen Corona verschoben

Wittlich · Die Pandemie wirkt sich auch auf die Eröffnung des Wittlicher Kinopalastes aus: Es gibt Lieferengpässe. Investor Kurt Römer hat einen neuen Termin gefunden.

 Die Cineasten müssen sich in Geduld üben, bis sie den Wittlicher Kinopalast nutzen können.

Die Cineasten müssen sich in Geduld üben, bis sie den Wittlicher Kinopalast nutzen können.

Foto: Christian Moeris

Für die Eröffnung des Wittlicher Kinopalastes gab es schon mehrere zwischenzeitlich geplatzte Eröffnungstermine. Das lag nach Angaben des Investors Kurt Römer daran, dass sich die Planungen umfangreicher gestalteten als zunächst angenommen, und der Start mehrfach weiter in die Zukunft verschoben wurde. Zuletzt hatte Römer gegenüber dem Trierischen Volksfreund erklärt, der Kinopalast werde im Mai eröffnen. Wenn man die Baustelle betrachtet, könnte man das sogar gut für möglich halten, denn der Rohbau ist mittlerweile abgeschlossen. Auf der Baustelle herrscht emsiges Treiben.  Fensterbauer setzen die Scheiben für die gläserne Fassade des Eingangsbereichs ein und der Innenbau, sagt Römer, sei bereits in vollem Gange.

„Wir sind fleißig beim Ausbau. Alle Gewerke arbeiten unter Berücksichtigung des Sicherheitsabstandes parallel, Hut ab. Das läuft hervorragend. Die Kinosäle sind in der Fertigstellung. Derzeit wird dort an der Podestierung der Böden  gearbeitet sowie an den Decken und Lüftungen. Es müssen 20 Kilometer Kabel verlegt werden.“ Die Sanitäranlagen seien ebenfalls bereits im Ausbau.

Obwohl es auf der Baustelle vorwärts geht, sei eine Eröffnung im Mai dennoch nicht zu schaffen, sagt Römer. Schuld daran sei die Corona-Krise. „Es gibt deshalb Lieferverzögerungen beim Material. Wir warten auf Fliesen aus Italien und Kinosessel aus Spanien.“ Ein Stehkino sei ja schließlich keine Alternative.

Wann ist es denn dann endlich so weit?  „Stand heute gehen wir davon aus, dass wir Mitte Juni eröffnen können. Wir sind guter Dinge, dass der Kinopalast bis dahin fertig wird“, sagt Römer, der bereits in Daun gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Heike Müller ein Kino betreibt – das derzeit wegen der Corona-Pandemie geschlossen ist

„Das trifft uns in voller Breitseite. Der Geschäftsbetrieb ist komplett auf Null heruntergefahren, aber die Ausgaben lassen sich nun mal nicht auf Null runterfahren“, sagt Römer, der nach eigenen Angaben in Wittlich mehr als fünf Millionen Euro investiert. Die Corona-Krise gehe an den Speckgürtel, sagt der Unternehmer. Aber selbst wenn das Kino im Juni eröffnen dürfe, sagt Römer, „wüssten wir nicht, welche Filme wir spielen sollten. Die Filmstudios haben alle Neustarts verschoben. Das ist auch ein Problem, das wir haben. Die Corona-Krise bringt so einiges mit sich.“ Denn auch die Dreharbeiten für Filme, deren Start für den Winter geplant sei, seien aufgrund der Pandemie unterbrochen. Welche Filme bei einer möglichen Eröffnung im Juni gespielt werden könnten, dazu könne er jetzt noch keine Aussage treffen.

Das alles gehe den Kinobetreibern an die Substanz, sagt Römer. Denn normalerweise seien seine Kinos 364 Tage im Jahr geöffnet. Die von der Landesregierung verfügten Schließungen würden sich deshalb für die Kinobetreiber jetzt schon wie eine halbe Ewigkeit anfühlen. „Wirtschaftlich ist das schon dramatisch. Ich springe jetzt nicht von der Brücke, aber das alles ist schon bedenklich. Die Politik muss jetzt Obacht geben, dass sie die richtigen Entscheidungen trifft.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort