Kirchengemeinde denkt ans Sparen

Zeltingen-Rachtig · Die regelmäßigen Konzerte der Pfarrgemeinde St. Marien Rachtig finden Anklang weit über den Ort hinaus. Ähnlich großes Interesse ist von ihrer neuen Energiespar-Initiative zu erwarten.

 Martha Eltges, Mitglied des Verwaltungsrates, und Kurt Schaaf, Vorsitzender des Förderkreises Kirchenmusik St. Marien Rachtig, engagieren sich für ihre Pfarrkirche. TV-Foto: Ursula Schmieder

Martha Eltges, Mitglied des Verwaltungsrates, und Kurt Schaaf, Vorsitzender des Förderkreises Kirchenmusik St. Marien Rachtig, engagieren sich für ihre Pfarrkirche. TV-Foto: Ursula Schmieder

Zeltingen-Rachtig. Seit etlichen Jahren lädt die Pfarrgemeinde St. Marien Rachtig mehrmals im Jahr zu Konzerten ein: an ihrem Patronatsfest, zum Weinstraßenfest, an Dreikönig, dem nächsten Erlebnis dieser Art (siehe Extra), oder zu Orgelkonzerten. Mit der König/Weimbs-Orgel, einer Barockorgel von 1739, hatte alles angefangen. Um sie restaurieren zu können, begründete sich 1995 ein Orgelförderverein. Als er sich nach erfolgreichem Engagement auflöste, wurde 2005 ein Förderkreis Kirchenmusik ins Leben gerufen.
Unterstützung durch Fachleute


Förderkreisvorsitzender Kurt Schaaf und Verwaltungsratsmitglied Egon Kappes schauen aber nicht nur deswegen oft in der Kirche vorbei. Die beiden wollen in der Gemeinde für mehr Energiebewusstsein sensibilisieren. Bei einem vom Bistum angebotenen Seminar haben ihnen Fachleute Einsparmöglichkeiten aufgezeigt, "an die man sonst überhaupt nicht gedacht hätte", räumt Schaaf ein.
Laut Kappes fallen allein in der Kirche jährlich rund 8700 Euro Kosten an. Hinzu kommen 3131 Euro im Pfarr- und Jugendheim sowie Wärme-, Strom- und Wasserkosten in Pfarrhaus und Kindertagesstätte. Der dickste Batzen sind die Heizkosten - in der Kirche in Höhe von 5374 Euro. Sparen ließe sich möglicherweise bei "Mini-Gottesdiensten". Auch dafür muss das hohe Kirchenschiff mehrere Stunden vorgeheizt werden. Und vielleicht würde ja auch eine Dämmung des Kirchengewölbes etwas bringen. Aber auch bei Strom und Wasser lohnt es sich laut Kappes, genauer hinzuschauen. Läuteten die Glocken deutlich länger als drei Minuten, gehe das schon ins Geld. Ähnlich wie ein undichter Wasserzähler.
Für Schaaf steht fest: "Es muss ein Umdenken erfolgen, in öffentlichen Gebäuden vernünftig zu wirtschaften."
Kappes schätzt, dass vielen im Ort gar nicht bewusst ist, "dass es nicht mehr so geht wie früher", als die Kirchengemeinde noch hohe Pachteinnahmen für ihre Weinparzellen erhielt. Daher ist er zuversichtlich, etwas verändern zu können. Die Gemeinde lege großen Wert auf ihre kirchlichen Gebäude, die auch oft genutzt würden - für Sitzungen ebenso wie für Feste oder private Feiern.Extra

Das Neujahrskonzert am Dreikönigsfest mit dem Mittelrheinischen Blechbläser-Ensemble - Trompete, Waldhorn, Posaune, Flügelhorn, Bassposaune - und Organist Joachim Assmann aus Koblenz findet am Sonntag, 6. Januar, 17 Uhr, statt. Das Ensemble spielt aus fünf Jahrhunderten ausgewählte geistliche Musik, die es gemeinsam und im Dialog aufführen wird. Zu hören sein werden Werke aus Barock und Romantik. Kartenvorverkauf 06531/3000. urs

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