Kirchenkreis Simmern-Trarbach steht vor großem Umbau

Traben-Trarbach/Simmern · Noch hat der Kirchenkreis Simmern-Trarbach 32 Kirchengemeinden. Bis 2019 sollen es aber nur noch 19 sein. Die Weichen dafür werden am Freitag und Samstag von etwa 100 Synodalen gestellt.

Traben-Trarbach/Simmern. Die Protestanten auf dem Hunsrück und an der Mosel stehen vor weiteren tiefgreifenden Veränderungen. Um die kirchliche und diakonische Arbeit trotz der negativen demografischen Entwicklung auch für die Zukunft sicherzustellen, wird es in den kommenden vier Jahren weitere Strukturreformen geben. Dies kündigt Superintendent Horst Hörpel an. Heute und am Samstag wird die neue Kreissynode des Kirchenkreises Simmern-Trarbach in Wolf zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammenkommen.
Bis 2020 dauert die neue Amtsperiode für die rund 100 Synodalen, die den Kirchenkreis leiten. Schon jetzt ist klar, dass dieses Leitungsgremium ebenso wie die im Februar neu gewählten Presbyterien der Kirchengemeinden grundlegende Entscheidungen zu treffen haben. "Die nächsten vier Jahre sind entscheidende Jahre für uns", unterstrich der Superintendent. Und er ist überzeugt: "2020 wird unser Kirchenkreis anders aussehen als heute." Bereits in den vergangenen Jahren bestimmten Strukturveränderungen die Arbeit der evangelischen Kirche auf dem Hunsrück und an der Mosel. Es gab mehrere Gemeindefusionen, mit Nachbarkirchenkreisen wurden Kooperationen eingegangen, auch die Verwaltungsstrukturen wurden angepasst, ein neues Finanzwesen eingeführt.
Dennoch: Simmern-Trarbach mit seinen rund 36 000 Protestanten ist der kleinste und auch der finanzschwächste unter den 38 Kirchenkreisen der Evangelischen Kirche im Rheinland. Viele kleine Kirchengemeinden bestimmen hier das Bild, allerdings auch ein sehr reges kirchliches Leben.
Doch die kleinteiligen Strukturen erschweren oft die Arbeit. "Ich kann die Gemeinden nur ermutigen, über die eigenen Kirchtürme hinaus zu schauen und sich an der Gemeinschaft mit anderen zu erfreuen", so Horst Hörpel.
Vor zwölf Jahren gab es im Kirchenkreis noch 42 Kirchengemeinden, mittlerweile hat sich die Zahl durch Fusionen auf 32 reduziert. Doch dies wird nicht der Endpunkt sein. "Unser Ziel ist es, bis 2019 die Zahl der Kirchengemeinden auf 19 zu reduzieren", betont Synodalassessor Christian Hartung.
In den kommenden vier Jahren werden die Gemeindeleitungen und die Kreissynode also gefordert sein. Der Kirchenkreis selbst will überlegen, wie er durch weitere Kooperationen mit Nachbarkirchenkreisen Arbeitsfelder ausbauen oder sicherstellen kann. Regionale Gemeindebüros sind angedacht, auch Gemeindereferenten als Unterstützung für die Pfarrer. Auch die Kirchenmusik wird in den Blick genommen. dju

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