Kirmes-Termine sollten tabu sein

Zu den Berichten "Rio de Janeiro in Morbach" und "In Hundheim flogen die Hobelspäne" (beide TV vom 18. August):

Zunächst möchte ich klarstellen, dass ich grundsätzlich das Event des Gewerbe- und Verkehrsvereins als sehr gelungen befinde und hoffe, dass solche Bemühungen auch im Alltag Früchte tragen. Fällt der Termin jedoch, wie in dem zweiten Artikel beschrieben, mit einem Kirmes-Termin zusammen, finde ich das sehr befremdlich. Ein Kirmes-Termin ist nicht willkürlich gewählt, sondern bestimmt durch den jeweiligen Schutzpatron der Kirche. Dies steht bereits im Vorfeld fest, lange bevor andere Veranstaltungen geplant werden, und ist letztendlich nicht verschiebbar. Ausnahmen müssten beantragt werden und auch einen triftigen Grund dafür haben.

Die Kirmes ist immer noch ein Teil unserer Dorfkultur. Jeder Verein, der sich um die Ausrichtung eines anspruchsvollen Programms für Jung und Alt bemüht, verdient unsere Hochachtung. Wie schwer ist es heute in unserer reizüberfluteten Welt, ein solches Fest zu planen und umzusetzen, Helfer zu suchen und oft auch Sponsoren, um Kosten für Werbung und so weiter möglichst gering zu halten? Ein weiterer nicht kalkulierbarer Faktor fürs Gelingen ist letztendlich auch das Wetter.

Wenn nun aber eine Konkurrenzveranstaltung mit Shuttlebus läuft, kann der Veranstalter wie hier geschehen mit seinem Angebot baden gehen. Sollte der Verein in die roten Zahlen gehen, wird er sich wohl beim nächsten Mal überlegen, ob er noch mal so ein Wagnis eingeht.

Mein Fazit: Unsere Kirmes-Termine sind lange bekannt und sollten für alle anderen Veranstaltungen tabu sein. Sonst wird es in Zukunft schwer, diese Termine überhaupt noch auszurichten.

Daniela Petry, Morbach

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