Tourismus Neue Tourismus-Chefin zieht es vom Atlantic an die Mosel

Traben-Trarbach · Sie hat in Hotels in Köln und Hamburg gearbeitet, hat dabei viele Stars getroffen und ist nun neue Leiterin der Touristinformation in ihrer Heimatstadt Traben-Trarbach: Kirsten Haag.

 Über Traben-Trarbach thront die Ruine Grevenburg, von wo aus sich ein herrlicher Ausblick auf das Tal und die Stadt bietet.

Über Traben-Trarbach thront die Ruine Grevenburg, von wo aus sich ein herrlicher Ausblick auf das Tal und die Stadt bietet.

Foto: Tourist-Information Traben-Trarbach

Dreieinhalb Jahre war Kirsten Haag kommissarische Leiterin der Tourist-Information in Traben-Trarbach, seit dem 1. Oktober hat sie den Posten nun fest und komplett inne.

Bevor sich die gebürtige Traben-Trarbacherin wieder in ihrer Heimatstadt niederließ, war sie erst einige Jahre auf Wanderschaft: Nach dem Abitur im Jahr 2000 in Traben-Trarbach und Nebenjobs in der Gastronomie hat sie im ersten Jahrgang an der Hotelfachschule in Bernkastel-Kues eine Ausbildung zur staatlich geprüften Assistentin für Hotelmanagement gemacht. Nach dem schulischen Teil der Ausbildung ging es dann für die heute 40-Jährige auf Wanderschaft. Die erste Station: das berühmte Hotel Atlantic in Hamburg, in dem Sänger Udo Lindenberg dauerhaft eine Suite gemietet hat. „Ich war dort auch im Housekeeping und habe dabei auch das Zimmer von Lindenberg gereinigt“, sagt Haag und lacht. Auch bei ihren weiteren Stationen in Köln und Hamburg hat sie jede Menge Stars getroffen, vor allem im Hyatt in Hamburg, wo viele US-Stars übernachtet hätten.

Auf der Karriereleiter ging es für Kirsten Haag immer weiter nach oben, und doch zog es sie wieder zurück in ihre Heimatstadt. 2012 ging es für Haag, ihren Lebensgefährten und den damals vier Wochen alten Sohn zurück an die Mosel.

2013 fing sie dann bei der Tourist-Information in Traben-­Trarbach an, „zunächst auf einer Dreiviertel-Stelle“, wie Haag sagt. „Dann wurde ich im Mai 2017 kommissarische Leiterin, und seit 1. Oktober nun fest.“

Bereits im ersten Monat gab es einige Turbulenzen: Hatte das Team der Tourist-Information wegen der Corona-Pandemie zusammen mit Vereinen, Gewerbetreibenden und Hoteliers ein Alternativprogramm für den beliebten Wein-Nachts-Markt erarbeitet, musste auch das dann wegen des Lockdowns light im November abgesagt werden. Aber: „Wir haben die Konzepte nun in der Schublade und wissen, wie wir reagieren können“, sagt Kirsten Haag, „wir wissen jetzt ungefähr, welche Formate wir machen können“, sagt die TI-Leiterin, die die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt aller Beteiligten in Traben-Trarbach als sehr gut bezeichnet, „es gibt viel Akzeptanz. Es war sehr erfreulich, wie gut das Gemeinschaftsgefühl war bei der Organisation des Winter-Wein-Zaubers.“

Allgemein habe die Mosel in diesem Jahr touristisch viel gewonnen. „Es gab Zeiten nach dem Lockdown im Mai, wo es im Umkreis von Traben-Trarbach keine Unterkünfte mehr in unserem Buchungssystem gab“, erzählt sie. „In Corona-Zeiten waren wir auch unterhalb der Woche gut besucht.“ Davon hätte natürlich auch die Gastronomie profitiert.

Jetzt gelte es, die neuen Gäste auch an der Mosel zu halten und für weitere Aufenthalte zu begeistern, „wir müssen jetzt innovativ sein“, Angebote schaffen für neue Zielgruppen wie junge Familien. So gebe es zum Beispiel auf der Internetseite der Stadt auch eine gesonderte Rubrik zum Familienspaß.

Eine der neuen Projekte ist die Lauschtour, die per Smartphone entlang der Sehenswürdigkeiten durch die Stadt führt. Auch sie sei ein bisschen der Corona-Zeit geschuldet, als Stadtführungen in größeren Gruppen verboten waren.

16 Stationen hat die Traben-Trarbacher Tour, die auf einer Länge von etwa zwei Kilometern in rund 60 Minuten die Geschichte der Stadt lebendig machen soll. Start ist an der Tourist-Information, das Ende am Alten Stadtturm.

Maßgeblichen Anteil an der Entstehung der Tour hatte Katrin Heinz als Projektverantwortliche. Derzeit läuft die Tour noch in einer Probefassung, bis Dezember werden die Stationen noch verfeinert.

Traben-Trarbach geht also gut gerüstet in das kommende Tourismusjahr, Corona hin oder her.