Klärschlammanlage: Zukunft weiter unklar

Die Betreiberfirma der Plattener Klärschlammtrocknungsanlage hat den Widerspruch gegen die Stilllegung des Betriebs immer noch nicht begründet. Auf die ganz lange Bank kann das Unternehmen die Begründung laut Behörde aber nicht schieben.

 Hier kommt kein Gestank mehr raus: Die Abluftkamine der stillgelegten Klärschlammtrocknungsanlage in Platten sind an eine Biogasanlage gekoppelt und nutzen deren Abwärme. TV-Foto: Archiv/Marion Maier

Hier kommt kein Gestank mehr raus: Die Abluftkamine der stillgelegten Klärschlammtrocknungsanlage in Platten sind an eine Biogasanlage gekoppelt und nutzen deren Abwärme. TV-Foto: Archiv/Marion Maier

Platten. Was passiert mit der Plattener Klärschlammtrocknungsanlage, die die Bürger etwa ein Jahr mit ihrem Gestank geärgert hat? Die Frage bleibt wohl noch eine Weile unbeantwortet. Denn das noch immer laufende Widerspruchsverfahren gegen die Stilllegung der Anlage in Platten kommt nicht vom Fleck.

Sandra Hansen-Spurzem, Sprecherin der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, teilte auf TV-Anfrage mit: "Der Widerspruch ist noch nicht begründet." Erst wenn dies erfolgt ist, kann die Behörde den Widerspruch prüfen und das Verfahren abschließen.

Die Betreiberfirma, die Westpfälzische Ver- und Entsorgung GmbH (WVE), gibt sich wortkarg. Außer, dass der Widerspruch eingelegt ist, will Geschäftsführer Rainer Grüner nichts sagen. Bei der Frage, wie lange die Firma Zeit hat, zu reagieren, will sich SGD-Spercherin Hansen-Spurzem nicht festlegen. "Die Firma kann eine Verlängerung der Fristen beantragen. Deshalb ist das schwer zu sagen." Eine vage Einschränkung gibt es dann aber doch. "Auf die lange Bank kann die Firma die Sache nicht schieben", sagt Hansen-Spurzem.

Am 7. September hatte die SGD Nord die Genehmigung für die Anlage mit sofortiger Wirkung zurückgenommen, weil die WVE die Geruchsprobleme der Anlage nicht in den Griff bekommen hatte. Entgegen der Prognose eines Gutachtens hat die 1,3 Millionen Euro teure Anlage unangenehme Gerüche verströmt.

Bürger und Gemeinde protestierten dagegen und verlangten Abhilfe. Das Unternehmen setzte mit UV-Licht betriebene Abluftbehandlungsanlagen ein. Doch vergeblich. Es stank weiter. Ein weiteres Gutachten klärte warum: Ein Kaltluftsee, der sich häufig in 80 Metern Höhe über dem Ort Platten bildet, verhindert, dass die Abluft abzieht.

Den Kaltluftsee wollten die Betreiber zuletzt mit einem 60 Meter hohen Schornstein überwinden. Doch diesen genehmigte die SGD Nord nicht, weil die Gemeinde es ablehnte, dafür den Bebauungsplan zu ändern. Das Ergebnis: Die Genehmigung wurde entzogen.

Das Widerspruchsverfahren sieht Plattens Ortsbürgermeister Alfons Kuhnen gelassen. Er räumt der WVE keine Chancen auf Erfolg ein, schließlich sei die Begründung der SGD Nord nachvollziehbar gewesen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort