Klangvolle Klänge mit viel Herz

Das Blasorchester Wittlich 1921 hat mit seinem Neujahrskonzert rund 280 Zuhörer begeistert. Im bunt gemischten Programm fand jeder Zuhörer im Hotel Lindenhof in Wittlich seinen Wunschtitel. Rainer Becker gibt den Vorsitz ab.

 „Ich gehör' nur mir“, singt Johanna Becker (links), während Dirigent Ralf Bernardy sein Orchester mit dem Taktstock führt. TV-Foto: Werner Klein

„Ich gehör' nur mir“, singt Johanna Becker (links), während Dirigent Ralf Bernardy sein Orchester mit dem Taktstock führt. TV-Foto: Werner Klein

Wittlich. (wek) Orchesterleiter Ralf Bernardy hebt den Taktstock, Heiner Kaspari nimmt tief Luft, umklammert die große Tuba. Alle Musikakteure setzen ein. Mit dem Concerto d'Amore von Jacob de Haan beginnt das achte Neujahrskonzert des Blasorchesters im großen Saal des Hotel Lindenhof in Wittlich.

Einen festen Platz in Wittlichs Kulturgeschehen hat das traditionelle Neujahrskonzert, ursprünglich eine Idee von Uschi Becker. Sie ist die Frau des "noch" ersten Vorsitzenden. Noch? Rainer Becker wird zum Ende dieses Monats, nach fast zehn Jahren als Chef des Wittlicher Blasorchesters, den Vorsitz abgeben.

Am Konzertabend jedoch wartete eine große Fangemeinde auf das Ensemble und die Solisten. Jeder ist gespannt auf musikalische und klangliche Qualitäten. Hier zeigen die Orchestermitglieder besonders gerne, wie fit sie sind und was sie bei den vielen Proben im stillen Kämmerlein mit Holz, Blech und Schlagzeug einstudiert haben. Zur Zufriedenheit der Gäste wurden die besten Musikstücke aus den vergangenen sieben Neujahrskonzerten dargeboten. Darunter "Brügge", eine Suite in fünf Sätzen, untermalt mit projizierten Bildern auf einer Leinwand, der "Marsch der Medici" und die polnische "Mazury Rhapsody". "Pavane pour Bowine", ein Solo für Piano und Band, war ein Wagnis des Dirigenten Ralf Bernardy, das Ruth Schuch am Piano zum beifallsstarken Erfolg führte.

"Ich gehör' nur mir", sang Johanna Becker, bewegt, mit klangvoller Stimme und Herz. "Pirates of the Caribbean", die Neujahrskonzert-Polka von Johann Strauß Sohn, "The Glacier Express" und die "Café Variationen" von Kees Vlak fehlten ebenfalls nicht. Das Orchester kann eben mehr als "Dsching-derassa-bumm".

Selbst Stadtbürgermeister Joachim Rodenkirch ließ sich mitreißen und wippte mit der Fußspitze im Takt. Alle Gäste waren mit dem Dargebotenen sehr zufrieden, dankten mit anhaltendem Beifall. Mehrere Zugaben wurden bereitwillig vom Orchester an die Zuhörer verschenkt. Frei, flott und souverän moderierte Mareike Boor zum ersten Mal den Konzertabend.

EXTRA Die Solisten im Neujahrskonzert waren: Ruth Schuch (Piano, Klarinette), Lisette Bremer (Querflöte), Johanna Becker (Querflöte, Gesang), Mareike Boor (Saxophon), Markus Boor (Trompete), Julia Wagner (Klarinette). Die jüngsten Musiker: Jonathan Bernardy neun Jahre (Klangspiel), Fabian Badry zwölf Jahre (Schlagzeug, Pauke). Mit 76 Jahren ist Paul Blum (Schlagzeug) der älteste Musiker. Auf 40 aktive und 16 in der Ausbildung befindliche Musiker ist das Orchester stolz. Über 220 fördernde Mitglieder unterstützen den Verein. In der Jahreshauptversammlung am 31. Januar wird der neue Vorsitzende gewählt und das Programm für 2010 beraten. (wek)

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