Klartext: Zwei Steige sind genug

Wittlich · Die Wanderwelle rollt übers Land. Manuel Andracks Ode an den Lieserpfad von Daun nach Wittlich war nur der Anfang.

Der Saar-Hunsrück-Steig hat sich ebenso etabliert wie der Eifel-Steig. Nun sollen Mosel-Steig und Ardennen-Steig das Netz der ausgezeichneten Wege durch die Region komplettieren. Natürlich. Jede touristische Initiative birgt die Chance, dass ein ganzer Landstrich davon profitiert. Doch ist es sinnvoll, dass sich der Raum Eifel-Mosel-Hunsrück die höchste Premium-Wanderwegdichte in ganz Deutschland leisten will? Sicher nicht. Zumal sich der zweite Wanderweg durch die Eifel und der Steig entlang der Mosel an Flusstälern orientieren sollen. Aufgrund der vielen asphaltierten Straßen wird die Wegeführung sich schwierig gestalten, da befestigte Streckenabschnitte sich negativ auf die Bewertung der Wege auswirken. Warum also etwas erzwingen, was unter die Kategorie fällt, die im Englischen als "nice to have" (nett zu haben) bezeichnet wird? Sinnvoller wäre es, die beiden Flaggschiffe im Wandertourismus zu stärken. Wie das geht, zeigen vor allem die Macher des Saar-Hunsrück-Steigs mit den Traumschleifen-Routen entlang des Hauptwegs. Bei solchen Schleifen sollte man es belassen. So lassen sich Gegenden für den Wandertourismus erschließen, ohne dass dafür direkt ein ganzer Steig geschaffen werden muss- mit all dem daranhängenden Rattenschwanz wie Vermarktung und eigener Marketingstrategie. Dass solche Rundwege hoch im Kurs stehen, wird sich bei halbwegs annehmbarem Wetter am Sonntag, 9. Oktober, zeigen. Dann geht es beim TV-Wandertag rund um Lorscheid im Ruwertal. Dann wird die Wanderwelle wieder rollen.

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