Trier. (sim) Mit der Liberalisierung der Weinbezeichnungen setze die EU den traditionellen Qualitätsweinbau der deutschen Weinregionen gehörig unter Druck, so Adolf Schmitt in seiner Stellungnahme. Die Weinbauverbände als Vertreter der Winzer müssten nun alles daran setzen, die Weine mit Herkunft gegenüber den einfachen Weinen ohne Herkunft abzugrenzen und in Wert zu setzen. Schmitt ist sich sicher: "Das geht eindeutig nur über die konsequente Qualitätsschiene."

Wertvolle Begriffe müssten mit entsprechenden Qualitätsbedingungen versehen werden. Die Verbraucher bevorzugten Rebsortenweine und seien an Produkten mit regionalem Bezug interessiert.

Schmitt: "Die Kritik der Kellereiverbände am Vorgehen des rheinland-pfälzischen Weinbauministers Hering kann ich nicht verstehen."

Am Beispiel Riesling werde, so Schmitt, deutlich: Die relativ wenigen Weinbauregionen auf der Welt, wo Riesling angebaut wird, machten es vor, wie man Rieslingweine zu guten Preisen dauerhaft vermarkten und sein Image hochhalten könne.

Die Weinkellereien in Rheinland-Pfalz seien, wie die aktuelle Situation im deutschen Lebensmittelhandel und im Export zeige, dazu nicht in der Lage.

Nur wenn auch diese Probleme auf der einen Seite überzeugend dem Verbraucher dargestellt und ins rechte Licht gerückt würden, und auf der anderen Seite die Winzer in den rheinland-pfälzischen Anbaugebieten bei ihrer umweltbewussten Qualitätspolitik mit entsprechend niedrigen Erntemengen blieben, hätten die Winzer langfristig eine reelle Chance zum Überleben.