Klassik und junge Musiker

Es war eine beeindruckende "Sternstunde der Musik", als die drei jungen Musiker Lina Alirezania (Blockflöte), Philipp Schell (Violine) und Michael Mayer (Saxofon) zusammen mit dem Orchester Camerata Cusana in der evangelischen Kirche auftraten.

 Die jungen Solisten Lina Alirezana, Philipp Schell, Michael Mayer und der Leiter der Camerata Cusana, Wolfgang Lichter, nehmen den Beifall des Publikums entgegen. TV-Foto: Marita Blahak

Die jungen Solisten Lina Alirezana, Philipp Schell, Michael Mayer und der Leiter der Camerata Cusana, Wolfgang Lichter, nehmen den Beifall des Publikums entgegen. TV-Foto: Marita Blahak

Veldenz. Ein begeistertes Publikum spendete minutenlangen Beifall für ein außergewöhnliches Konzert, veranstaltet vom Veldenzer Heimatverein in Zusammenarbeit mit den "Mosel Festwochen". Veldenzer Winzer sorgten in der Pause und am Ende des Konzertes für ebenso hervorragende Moseltropfen im Glas.Pfarrer Georg Singer hatte nicht zu viel versprochen, als er die Musikfreunde willkommen hieß: "Der Camerata Cusana eilt der Ruf voraus, sehr gute Musik darzubieten. Werden Sie heute gleichzeitig Zeuge eines kleinen Wunders beim Auftritt der drei jungen, sehr talentierten Nachwuchssolisten aus unserer Region." Beim Konzert mit dem Titel "Klassik ganz jung" standen die drei Solisten im Mittelpunkt eines Konzertes, das die 13 Mitglieder der Camerata Cusana (Leitung Wolfgang Lichter) mit Georg Friedrich Händels heiter-festlichem Concerto Grosso C-Dur (Alexanderfest-Konzert) eröffneten. Dann hatten die drei Solisten das musikalische "Sagen". Alle drei sind mehrfache erste Bundespreisträger bei "Jugend musiziert". In Veldenz machten sie ihrem Namen als hoch talentierte Nachwuchsinstrumentalisten alle Ehre. Die erst vierzehnjährige Blockflötistin Alirezania beeindruckte in Antonio Vivaldis Concerto c-Moll mit atemberaubender Fingerfertigkeit und schöner musikalischer Gestaltung. Mit ihrem exzellenten Spiel und der großen Ausdruckskraft dieses kleinen Instrumentes demonstrierte die Musikerin, dass die Blockflöte weit mehr ist als das "traditionelle" Anfangsinstrument für den ersten Musikunterricht. Der 15-jährige Philipp Schell erwies sich als noch junger, aber ehrgeiziger Geigenvirtuose, der - zusammen mit seinem ersten Lehrer Laurentio Candea - sein Können in Johann Sebastian Bachs bekanntem Concerto d-Moll für zwei Violinen und Streichorchester darbot. Der fast 20-jährige Saxofonist Michael Mayer glänzte im Concerto Es-Dur des bedeutenden russischen Komponisten Alexander Glazunow. Sein Saxofonkonzert aus dem Jahr 1934 - zwei Jahre vor seinem Tod entstanden - war der letzte künstlerische Triumph im Leben des Komponisten. Meisterhaft interpretierte Michael Mayer das ausdrucksstarke Werk, das dem Solisten bereits hohe Profes sionalität sowohl in der Technik als auch in der Gestaltung abverlangte. Einen Glanzpunkt unter das Konzertprogramm setzte die Camerata Cusana mit Edvard Griegs wunderbarer Suite für Streichorchester "Aus Holbergs Zeit". Das Publikum dankte mit nicht enden wollendem Beifall. "Fantastisch", bemerkte das Ehepaar Renate und Rolf Stüttgen aus Düsseldorf, und sprach damit den Zuhörern aus der Seele. Auch Günter Pelzer, Erster Vorsitzender des Veldenzer Heimatvereins, war begeistert. Die alljährlichen Konzerte in der evangelischen Kirche mit ihrer fantastischen Akustik sind bekannt: "Mit diesem Konzert wollten wir auch jungen Solisten die Gelegenheit bieten, sich einem größeren Publikum vorzustellen."

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