Noch in der vergangenen Woche stand Klaus Reitz als BI-Sprecher dem TV und zahlreichen anderen Medien Rede und Antwort. Damit ist es nun vorbei. Der Frontmann zieht die Konsequenzen aus einer Situation, in der die Ziele der Gruppe "diametral zu unserer Handlungsweise in Lötzbeuren standen". Die Gemeinde hat der Flughafen-Gesellschaft für die Startbahn-Verlängerung - die die Gruppe verhindern will - Wald verkauft. Vor vier Wochen wechselten 18,7 Hektar Wald den Besitzer. Der Kaufpreis: 936 000 Euro. Wegen dieses Verhaltens war der Ortsbürgermeister heftiger Kritik ausgesetzt - außerhalb und innerhalb der Gruppe, aber er hat nach eigener Aussage auch viel Zuspruch bekommen. Man habe sich die Entscheidung in Lötzbeuren nicht leicht gemacht, sagt der Bürgermeister. Der Gemeinderat habe sich nicht kampflos geschlagen gegeben, sondern eine kompetente Rechtsberatung eingeholt. Deren Ergebnis: Ohne gütliche Einigung hätte der Gemeinde ein Enteignungsverfahren gedroht. Dadurch wäre ihr ein erheblicher wirtschaftlicher Schaden entstanden, ist Reitz überzeugt. Doch nicht die Kritik an seiner Person sei ausschlaggebend für den Rücktritt gewesen. Reitz: "Der Interessenkonflikt zerreißt mich." Drei Tage habe es gedauert, bis er sich den für den Ausbau bereits abgeholzten Wald (der TV berichtete) habe anschauen können. Der BI bleibt er erhalten und steht seinen Amtskollegen Jürgen Rösner und Olaf Simon auch weiterhin mit Rat zur Seite. Rösner kann den Entschluss nachvollziehen, bedauert aber den "herben Verlust". Reitz habe den Typ des mündigen Bürgers verkörpert, der mit großer Sachkenntnis agiere. In die Ecke der "Öko-Spinner" sei die Bürgerinitiative dank Reitz nie gerückt worden. Der vakante Sprecherposten werde wieder besetzt.