Klausen. Die Pläne sind fertig, die Finanzierung ist nach Angaben von Ortsbürgermeister Alois Meyer gesichert, und in wenigen Wochen kann gebaut werden: Die Kindertagesstätte St. Marien in Klausen wird erweitert, mit den Bauarbeiten soll im September begonnen werden. Das aus dem Jahr 1971 stammende Gebäude nahe dem ehemaligen Nonnenkloster erhält zur Wittlicher Straße hin einen Anbau, in dem unter anderem eine neue Gruppe für unter Dreijährige eingerichtet wird.
Mehrere Alternativen wurden zuvor diskutiert, erklärt Ortsbürgermeister Meyer: ein Neubau in der Nähe des Sportplatzes und der Bau eines weiteren Stockwerks auf den bestehenden Flachbau. Doch diese Pläne wurden hauptsächlich aus Kostengründen verworfen. Man entschied sich für einen Anbau zur Straße hin. Und der ist inklusive einiger Umbaumaßnahmen im Altbau noch teuer genug. 1,4 Millionen Euro sind veranschlagt, davon trägt die Gemeinde nach Auskunft des Ortschefs rund eine Million Euro, den Rest steuern Land und Kreis bei. Für die Gemeinde ist das ein großer Kraftakt, denn sie ist bereits mit rund einer Million Euro verschuldet. Meyer ist entsprechend sauer auf das Land. Meyer: "Das Land wirbt mit kostenlosen Kindergartenplätzen, die wesentliche finanzielle Last müssen aber die Kommunen tragen. Man kann nicht Wohltaten verteilen und dann anderen die Kosten überlassen."
Vor einem Jahr hatte Meyer Kosten von 600 000 bis 700 000 Euro für den zweigeschossigen Anbau genannt (der TV berichtete). Meyer: "Das war nur eine sehr grobe Schätzung. Jetzt, wo die exakten Pläne vorliegen, sieht es doch anders aus."
Neben zwei weiteren Gruppenräumen und einem Schlafraum für die ganz Kleinen ist in dem Anbau noch Platz für weitere Toiletten und im Untergeschoss für Personalräume. Der Eingang wird verlegt und erhält einen behindertengerechten Zugang. In dem Altbau wird unter anderem eine komplett neue und hochmoderne Küche eingerichtet, die allein rund 50 000 Euro kostet.
Besonders der Bedarf an Ganztagsplätzen sei sehr groß, berichtet Meyer. Derzeit sind in der Kita 45 der insgesamt 60 Plätze Ganztagsplätze. Meyer: "Es gibt bereits eine Warteliste."
Wenn, wie geplant, der Anbau im Juni/Juli 2017 fertig ist, können rund 80 Kinder in der Kita aufgenommen werden.
In den vergangenen Jahren haben sich viele junge Familien in Klausen angesiedelt und es kommen weitere hinzu. Das Neubaugebiet Klostergarten ist fertig, 20 der 25 dort geschaffenen Bauplätze sind verkauft. Im Gebiet Kreuzwingert entstehen weitere 25 bis 30 Bauplätze, die in zwei Bauabschnitten erschlossen werden.
Meyer: "Leute, die in Klausen bauen wollen, fragen meistens nach, ob es im Kindergarten Ganztagsplätze gibt. Der Bedarf nach Plätzen für unter Dreijährige ist ebenfalls sehr groß."Extra

Die Kita St. Marien wurde 1972 von der Ortsgemeinde gebaut. Zunächst übernahm die Kirchengemeinde die Betriebsträgerschaft, seit 2006 ist die Ortsgemeinde Betriebsträger. Die Einrichtung wurde in den Jahren 1999 bis 2000 umfassend innen und außen renoviert. sim