Klausen will Wallfahrtsort der Karnevalisten werden

Klausen · Da sich im Wallfahrtsort Klausen der Kirchenschweizer während der vergangenen Monate so gut etabliert hat (der TV berichtete), will nun auch der Karnevalsverein einen Schweizer einsetzen. Reinhold Hoffmann, der am 26. Januar in das Amt eingeführt wird, soll mit Witz und Charme für Ordnung während der Veranstaltungen sorgen.

 Wohlwollend blickt der Clown auf den Karnevalsschweizer Reinhold Hoffmann. Das Schweizergewand ist aus den Beständen der Kirche. Statt einer Hellebarde hat er einen Schellenbaum. TV-Foto: Christina Bents

Wohlwollend blickt der Clown auf den Karnevalsschweizer Reinhold Hoffmann. Das Schweizergewand ist aus den Beständen der Kirche. Statt einer Hellebarde hat er einen Schellenbaum. TV-Foto: Christina Bents

Klausen. Weißer Rauch über der Festhalle am Sportplatz. Die wichtigsten karnevalistischen Gremien des Ortes, Elferrat, Vorstand, Beauftragte der verschiedenen Garden und Gruppierungen, haben eine Entscheidung getroffen: In der jetzigen Saison wird ein Karnevalsschweizer in der Festhalle seinen Dienst tun. Das gibt es nur in Klausen. Heike Spang, 1. Vorsitzende: "Die Kirche hat es vorgemacht, wir finden das toll, wie es während der Gottesdienste läuft, und haben uns gedacht, die Idee übernehmen wir."
Die Wahl für dieses einzigartige Amt ist auf Reinhold Hoffmann gefallen. Zum einen hat er mit 1,80 Meter, die richtige Statur für einen Schweizer, aber es gibt noch andere Gründe, die für den Rolladen- und Jalousienbaumeister sprechen. Heike Spang: "Seit Jahren beweist er beim Umzug einen sehr guten Überblick im Chaos, wenn er mit seinem Traktor den Elferratswagen zieht. Zudem hat er zwei Töchter, denen er die Karnevalstradition Klausens nähergebracht hat, eine tanzt, die andere ist im Vorstand tätig.
Und das wichtigste Argument: Er war schon einmal Prinz, kann also viel Charisma, und närrischen Verstand nachweisen, zudem hat er Ansehen und Autorität bei den Jecken." Und die wird er auch brauchen, denn es kann schon passieren, dass die Narren, aufgrund zunehmenden Alkoholpegels während der Kappensitzung nicht mehr so aufmerksam sind, wie es sich die Aktiven auf der Bühne wünschen.
"Da werde ich dann einschreiten, und die Narren humorvoll und nachdrücklich um Ruhe bitten", so Hoffmann. Auch den Charme, der dem gebürtigen Klausener in die Wiege gelegt ist, will er einsetzen. "Selbstverständlich werde ich die Damen zu ihren Stühlen und Plätzen in unserer Narrhalla geleiten, damit beim Ansturm auf die besten Plätze kein Chaos entsteht", so der Schweizer in spe.
Das Gewand ist sowohl närrisch, als auch kirchlich angelegt. Es ist zwar nicht maßgeschneidert, aber eigens ausgedacht, und umgesetzt.
In den Karnevalshochburgen der Region, in Dreis, Wittlich oder Morbach, bei den Heuschrecklichen aus Trier oder den Funken in Köln gibt es keinen Karnevalsschweizer. Dort sorgen die Sitzungspräsidenten oder Sicherheitspersonal für Ruhe. Das Klausener Amt sucht Seinesgleichen. So hofft der 3xC am See auch für die Karnevalisten zum Wallfahrtsort zu werden. chb

Die Einführung des Karnevalsschweizers durch den Sitzungspräsidenten Alfons "General" Marmann, findet während der Kappensitzung am 26. Januar, ab 19.30 Uhr, in der Festhalle am Sportplatz statt.

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