Kleine Forscher sind groß im Experimentieren

Maring-Noviand · Als erstes Haus im gesamten Kreis Bernkastel-Wittlich darf sich die Kindertagesstätte Maring-Noviand mit der Plakette "Haus der kleinen Forscher" schmücken. Ermöglicht haben das engagierte Eltern, Erzieher, Bürger und der Förderverein Max und Moritz.

 Stolze Nachwuchs-Wissenschaftler der als „Haus der kleinen Forscher“ ausgezeichneten Kindertagesstätte Maring-Noviand. TV-Foto: Ursula Schmieder

Stolze Nachwuchs-Wissenschaftler der als „Haus der kleinen Forscher“ ausgezeichneten Kindertagesstätte Maring-Noviand. TV-Foto: Ursula Schmieder

Maring-Noviand. Mit Profi-Brillen und weißen "Arbeitskitteln" ausstaffiert, harren die kleinen Forscher und Stromtechniker geduldig aus. Schließlich haben sie sich tüchtig rein gekniet für diesen großen Tag. Wochenlang experimentierten sie, um herauszufinden, wie Stromkreisläufe und Lichtschalter funktionieren und weshalb Glühbirnen leuchten. Mit ihren Ergebnissen punkteten sie beim Bewerbungsverfahren der Kindertagesstätte (Kita) Maring-Noviand als "Haus der kleinen Forscher" (siehe Extra).
Volkshochschule als Partner


Laut Leiterin Andrea Klink forschen einige Kinder schon seit zwei Jahren - unterstützt von den Erzieherinnen Judith Schwaab und Nadja Thiesen. Selbst die Kleinsten - von 56 Kindern sind 17 jünger als drei und sechs noch kein Jahr alt - experimentieren eifrig.
Die begehrte Forscherhaus-Plakette überreichte Gisela Sauer vom Netzwerkpartner Volkshochschule Trier. Die im Kreis Bernkastel-Wittlich als erste ausgezeichnete Kita habe sogar eine Lernwerkstatt mit Forscherlabor eingerichtet, lobte sie. Den Kindern werde über die Naturwissenschaften hinaus vielfältiges Wissen vermittelt. Sprach- und Sozialkompetenz sowie Feinmotorik würden verbessert und das Selbstbewusstsein gestärkt. Die Voraussetzung dafür schufen engagierte Eltern, Großeltern und Bürger.
Wie berichtet haben sie wochenlang im Kindergarten gesägt und geschraubt, um Spielpodeste, ein Bambushaus und die Forscher-Zwischenebene zu schaffen. Auch Anstreicherarbeiten wurden im Zuge der Erweiterung des Hauses für Einjährige ehrenamtlich übernommen.
So konnten Räume im Raum geschaffen werden, ohne die Gemeindekasse zu belasten.
Die Materialkosten von mehr als 25 000 Euro wurden laut Ortsbürgermeister Hans-Josef Edringer aus Spenden finanziert. Doch auch die Gemeinde hat tüchtig investiert: Die Erweiterung für Einjährige kostete, bezuschusst von Kreis und Land, 130 000 Euro. 2005 flossen zudem 150 000 Euro - plus Eigenleistung - in den Anbau für eine dritte Gruppe. Eine wichtige Säule der gemeindeeigenen Kindertagesstätte ist der Förderverein Max und Moritz. Vorsitzender Michael Mangold beziffert die bisherige Spendensumme auf 20 000 Euro. Das Motto der 36 Mitglieder lautet seit elf Jahren "Große Hände helfen kleinen Händen".
In diesem Sinne lässt der Verein Träume wahr werden. Demnächst werden zwei Utensilienkisten gekauft, eine für Forscher und eine für Mathematiker.Extra

Die gemeinnützige Berliner Stiftung fördert naturwissenschaftliche, mathematische und technische Bildung. Die bundesweite Initiative motiviert Kindergartenkinder und seit 2011 auch Grundschüler, "die Welt und die Phänomene des Alltags zu entdecken und zu erforschen". Rund ein Drittel aller deutschen Kindertagesstätten beteiligt sich an der 2006 gestarteten Bildungsinitiative. Im "Netzwerk Trier" mit der Stadt und den Kreisen Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich und Cochem-Zell sind bisher acht Kitas ausgezeichnet. Weitere 80 sind auf dem Weg. Initiatoren sind die Helmholtz-Gemeinschaft, eine Wissenschaftsorganisation, McKinsey und Company sowie die Stiftungen Siemens und Dietmar Hopp. Die von 220 Netzwerkpartnern vor Ort unterstützte Stiftungsarbeit basiert auf Erkenntnissen des Projekts "Natur-Wissen schaffen" der Deutschen Telekom Stiftung. Mehr Infos: www.haus-der-kleinen-forscher.de urs

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