"Kleiner" Bürgermeister im Karren

Die Wittlicher Möhnen haben am Fetten Donnerstag ganz neue Pläne. Zwar werden sie wie in jedem Jahr für die närrischen Tage die Herrschaft übernehmen, dieses Mal hat Albert Klein in Vertretung des erkrankten Bürgermeisters aber besonders viel zu "befürchten".

Wittlich. (red) Wie gewohnt werden die Möhnen am Fetten Donnerstag, 31. Januar, pünktlich um 11.11 Uhr unter dem Beifall aller Närrinnen und Narren mit Hilfe der großen Leiter das Rathaus erstürmen. In diesem Jahr wird es für das derzeitige Stadtoberhaupt, den "kleinen" Bürgermeister Albert Klein, der zurzeit die Amtsgeschäfte von dem erkrankten Ralf Bußmer übernommen hat, besonders bitter werden. Denn die Übergabe des Schlüssels und das Abschneiden der Krawatte werden nicht im Schutz des Alten Rathauses stattfinden, sondern in aller Öffentlichkeit. Dafür wollen die Wittlicher Möhnen den Bürgermeister in diesem Jahr in einen eigens dafür gebauten Karren sperren, ihn so dem Publikum präsentieren und zur Bühne auf dem Marktplatz bringen. Auch den Ratsmitgliedern soll es nicht viel besser ergehen, sie werden, an den Händen gefesselt, von den Möhnen geführt, ihrem Chef zur Bühne folgen. Auf der Bühne werden die Wittlicher närrischen Weiber ihre Rede halten, und erst dann wird die Krawatte des (stellvertretenden) Bürgermeisters abgeschnitten und der städtische Schlüssel übergeben. Wer so viel Ungemach über sich ergehen lassen muss, darf sich dann stärken mit der traditionellen hausgemachten Erbsensuppe der Möhnen. Dieses für das Publikum sicher sehr unterhaltsame Geschehen wird von Günter (Günnes) Eller, dem Chef der Wittlicher Narrenzunft Rot-Weiß kommentiert werden. Nach dem Suppenessen werden dann die Ratsmitglieder und der "kleine" Bürgermeister wieder in die Freiheit entlassen.

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