Kleiner Ort sucht neuen Chef

MERSCHBACH. Die 63-Einwohner-Gemeinde Merschbach sucht einen neuen Bürgermeister. Der bisherige Amtsinhaber Michael Heinz ist zurückgetreten.

Der an Einwohnern zweitkleinste Ort in der Verbandsgemeinde Thalfang ist ab sofort ohne Dorf-Chef. Michael Heinz gibt für seinen Rücktritt berufliche Gründe an. Der Zimmermann, der momentan auf der Airbase in Spangdahlem tätig ist, konnte aufgrund der zunehmenden Arbeit seine ehrenamtliche Tätigkeit "nicht so ausüben, wie er es gern gewollt hätte". Aus diesem Grund hat er nach eigener Aussage die Konsequenzen gezogen. "Für mich kam der Rücktritt sehr überraschend", sagt die 32-jährige Beigeordnete Iris Hornberg, die die Amtsgeschäfte führt, bis ein Nachfolger gewählt ist. Die gelernte Hotelfachgehilfin, die ihren Beruf derzeit nicht ausübt, will nicht kandidieren, vor allem wegen ihrer drei Kinder. Aber sie geht davon aus, dass sich im kleinen Merschbach - der Ort hat 63 Einwohner - Kandidaten finden werden. Die Beigeordnete bedauert die Tatsache, dass das Dorf derzeit ohne Bürgermeister ist, weil so viele Dinge anstehen würden. Zwar sei die Ortsstraße in Ordnung, aber die Nebenstraßen in Merschbach seien - teils als Fahrradwege ausgewiesen - in sehr schlechtem Zustand. Doch nichts passiere. Im Dorf fehle der Zusammenhalt: "Es gibt immer Leute, die quer schießen" Das sei besonders schade, weil derzeit einige junge Familien zugezogen seien und es auch viele Kinder im Ort gebe. Ganz abgeschlossen ist für Heinz seine ehrenamtliche Tätigkeit nicht. Verbandsgemeinde und Kreisverwaltung prüfen die Umstände, wegen denen der Rechnungsprüfungsausschuss der Gemeinde Merschbach Heinz im Februar diesen Jahres für den Haushalt 2001 die Entlastung verweigert hatte. Bislang hat die Kommunalaufsicht allerdings keinen Grund gesehen, einzuschreiten. Man gehe davon aus, dass der Rat die Entlastung noch erteilt, heißt es in Wittlich. Für Heinz selbst ist das kein Thema mehr: "Das ist doch längst geklärt." Ein Wahltermin steht bereits fest: Die Merschbacher werden am Sonntag, 28. Dezember, zu den Wahlurnen gebeten. Bis 17. November können Wahlvorschläge gemacht werden.

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