Kleines Dorf kann mit großer Geschichte aufwarten

Esch · Seit 2005 beschäftigt sich eine Gruppe von Wissenschaftlern und Interessierten intensiv mit der Geschichte des Ortes Esch. Ein wichtiges bauliches Zeugnis ist das noch erhaltene Burghaus. Die Ergebnisse der Forschungen werden vom 15. bis 23. Oktober im Bürgerhaus gezeigt.

 Bürgermeister Peter Body, Gerda und Hermann-Josef Hoffmann organisieren die Ausstellung im Escher Bürgerhaus. TV-Foto: Christina Bents

Bürgermeister Peter Body, Gerda und Hermann-Josef Hoffmann organisieren die Ausstellung im Escher Bürgerhaus. TV-Foto: Christina Bents

Esch. "Die Geschichte Eschs lässt sich an diesem Gebäude ablesen", das sagte Gerda Hoffmann, die seit 2005 mit daran arbeitet, dass das alten Burghaus und seine Bedeutung für Esch wieder ins Bewusstsein der Leute kommen.
Auf das Wohnhaus und seine Geschichte ist Gerda Hoffmann bei ihren Recherchen zum Buch über die Dörbacher Mühle gekommen, die zur Herrschaft Esch gehört hat. Das Haus hat eine große Bedeutung, weil es sich vermutlich um einen Wohnturm aus dem 13. Jahrhundert handelt, der verschiedene Nutzungen hatte. Zum einen als Wehrturm, zum anderen als Wirtshaus, bei dem der Pächter die Aufgabe hatte, die Frondienste zu überwachen. Zudem gehen die Forscher davon aus, dass das Gebäude zum Wirtschaftsbetrieb der damaligen Burg zählte, zu dem auch die Schäferei und die Mühle gehörten. Diese Annahmen stützen sich auf Pachtbriefe und die Bauform mit ihrem quadratischen Grundriss sowie der Wandstärke von 80 bis 85 Zentimetern.
Nachgewiesen wurde bisher, dass das Gebälk des Dachstuhls aus dem Jahr 1721 stammt. Das hat eine dendrochronologische Untersuchung, bei der aufgrund der Jahresringe im Holz das Alter der Holzbalken und damit das Alter des Dachstuhls bestimmt wurden, durch die Generaldirektion kulturelles Erbe (GDKE), vormals Landesamt für Denkmalpflege, ergeben. Weitere Forschungen, die für die Altersbestimmungen nötig wären, wie die Untersuchung der Hölzer, die unter dem Putz im Erdgeschoss liegen, sind momentan nicht möglich, weil das Haus bewohnt ist.
Wichtig ist der Ortsgemeinde und dem Forscherteam, dass den Eschern und den Menschen aus den umliegenden Orten die Bedeutung des Hauses noch einmal bewusst wird.
Dazu soll auch die Ausstellung beitragen, die vom 15. bis 23. Oktober im Bürgerhaus zu sehen sein wird. Dort wird in vier Teilen die Geschichte des Burghauses, Beiträge zur Ortsgeschichte, eine Bilddokumentation und die Initiative zur Öffentlichkeitsarbeit vorgestellt. Ziel ist außerdem, die Arbeit der Generaldirektion kulturelles Erbe vorzustellen, die das Haus kostenlos dokumentiert hat. Wie es nach der Ausstellung weitergeht, ist noch nicht klar.
Ortsbürgermeister Peter Body: "Wir wollen jetzt hier nichts von oben herab planen, wie es mit dem Gebäude weitergehen soll, das muss von den Leuten kommen, vielleicht findet sich ja ein Käufer, der es der modernen Zeit angepasst und seiner Geschichte entsprechend renoviert. Die Gemeinde ist dazu finanziell nicht in der Lage." chb

Öffnungszeiten der Ausstellung: 15. bis 23. Oktober, Samstag/Sonntag 13 bis 18 Uhr, Montag bis Freitag von 16 bis 18 Uhr im Bürgerhaus Esch.

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