Kletterpartie auf dem Wanderweg

NEUMAGEN-DHRON. Die "Verbotene Heck" ist ein beliebter Wanderweg. Allerdings sollte auch für Urlauber ersichtlich sein, dass es sich dabei um einen Pfad mit Steigcharakter handelt. Mit der Beschilderung für den Römersteig soll das gewährleistet sein.

Franz Lamers aus Schwerte ist verärgert. Seit Jahren betreut er Seniorengruppen an der Mosel. Er begleitet sie auf Reisen zu Besichtigungen, Weinproben oder Wanderungen. Doch in all den Jahren sei ihm so etwas wie kürzlich in Neumagen-Dhron noch nicht passiert, wendet er sich an den Trierischen Volksfreund. Am 22. September sei er mit fünf Personen im Alter von 70 und 80 Jahren zu einer Wanderung von Neumagen-Dhron nach Piesport aufgebrochen. Und zwar über den Wanderweg Nummer 14, bei dem es sich laut der Wanderkarte "Moselvielfalt erleben" um einen Wander- und Fußweg handele. Der erste Teil der Strecke sei auch gut gewesen, schreibt Lamers. Doch die letzten beiden Kilometer kurz vor dem Rastplatz Weißlei gestalteten sich unerwartet schwierig. Lamers spricht von einem "Waldweg, der sich in einem Schieferhang wandelte und zum Teil ganz ohne begehbaren Weg war." Die Kritik trifft bei Verkehrsamtsleiter Claus Dürrmann nicht auf verschlossene Ohren. Ihm ist bewusst, dass der Weg ein schwieriger ist. Der "Wanderpfad durch die Verbotene Heck" sei ein Klettersteig und tatsächlich nur geübten Wanderern zu empfehlen. "Innerhalb der Verbandsgemeinde ist das schon der anspruchsvollste Weg - es ist wirklich ein Steig", betont Dürrmann. In besagter Karte fehle allerdings ein entsprechender Hinweis, räumt Dürrmann ein. Doch unterwegs werde schon darauf aufmerksam gemacht. So etwa am Startpunkt Schneidershof, wo es einen allerdings reichlich verwitterten Hinweis auf den "Wanderpfad" gebe. Im Zuge der Ausschilderung des "Römersteigs", der sich über die vier Dörfer der Verbandsgemeinde erstreckt, ist die Beschilderung laut Dürrmann jedoch ohnehin überdacht worden. So sind künftig zum Beispiel Hinweise an den Punkten vorgesehen, an denen die Leute noch umkehren könnten. Außerdem soll an den Einstiegsstellen des Pfades ausdrücklich auf dessen Steigcharakter hingewiesen werden. Abgesehen von dieser Beschwerde hat es allerdings bisher keine Klagen über die Begehbarkeit der Strecke gegeben. Dabei wird der von einigen Wanderfreunden innig geliebte Weg schon seit Jahren regelmäßig genutzt, wie Dürrmann weiß. Vor allem am ersten Mai, wenn der Heimat- und Wanderverein Piesport, der den Pfad unterhält und pflegt, an der Spießbratenhütte Weißlei feiert. Auch Bauamtsleiter Thomas Heinen hat den "Waldpfad", der teils querfeldein führe, im Mai noch problemlos genutzt. Allerdings weiß der Mittvierziger auch um die Tücken der Strecke, die mit laubbedecktem Boden bei Regen schon recht rutschig sein könne. Bei dem verärgerten Gast hat sich Tourismuschef Dürrmann zwischenzeitlich für die Unannehmlichkeiten während des Moselaufenthaltes entschuldigt. Seine Kritik werde jedoch als Ansporn für Verbesserungen verstanden, versichert er ihm. Eine neue Beschilderung werde noch in diesem Monat in Auftrag gegeben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort