TV-Archiv 2020 Klettersteig-Experte von Manderscheider Burgen angetan

Manderscheid · Tourismusprojekt der VG Wittlich-Land: Tiroler Unternehmer begutachtet Areal in Manderscheid und ist begeistert.

 Der Verbandsgemeinderat Wittlich-Land will im Fels rund um die Turnierwiese der Manderscheider Burgen einen Klettersteig verankern und damit eine außergewöhnliche touristische Attraktion schaffen.

Der Verbandsgemeinderat Wittlich-Land will im Fels rund um die Turnierwiese der Manderscheider Burgen einen Klettersteig verankern und damit eine außergewöhnliche touristische Attraktion schaffen.

Foto: Winfried Simon (sim), Dominik Ketz

Das beschauliche Städtchen Manderscheid hatte kürzlich Besuch aus Österreich. In Begleitung von VG-Bürgermeister Dennis Junk und Revierförster Georg Fox nahm der Tiroler Unternehmer Kurt Bubik die Schlucht rund um Niederburg und Turnierwiese in Augenschein. Bubik ist Geschäftsführer der Firma HZI, die weltweit Klettersteige aufbaut. Seine Expertise ist derzeit in Manderscheid und der VG Wittlich-Land gefragt.

Denn Stadt und Verbandsgemeinde wollen in der Burgenstadt (unsere Zeitung berichtete) im Fels rund um die Turnierweise einen Klettersteig installieren. Das Projekt ist Teil des touristischen Konjunkturprogramms mit insgesamt 15 Maßnahmen, das der Verbandsgemeinderat Ende April angestoßen hatte.

Mit dem Ortstermin des Experten konkretisiert sich die Planung für Manderscheid nun. Der TV hat den Österreicher, der nach eigenen Angaben bereits Klettersteige in der ganzen Welt gebaut hat, gesprochen und ihn um seine Einschätzung gebeten: Man kennt Klettersteige mit Tritthilfen und Stahlseilen zur Sicherung ja aus dem alpinen Bereich.  Aber ist die Idee, in Manderscheid einen Klettersteig zu installieren, realistisch und umsetzbar? „Ja sicher“, sagt Bubik, „und wenn die da in Manderscheid und der Verbandsgemeinde Wittlich-Land vernünftig sind, dann schaffen die dort eine für ganz Deutschland einzigartige touristische Attraktion.“ Er sei in den Alpen groß geworden, sagt der Unternehmer aus dem Pitztal in Tirol, „aber was Manderscheid und die Eifel landschaftlich zu bieten haben, das ist schon sagenhaft und hätte ich nicht erwartet. Eine so traumhaft schöne Landschaft hätte ich dort nicht vermutet“, sagt der Tiroler Klettersteigexperte, der bei der Erinnerung an seinen Besuch in Manderscheid ins Schwärmen gerät. „Die Gegebenheiten dort in der Schlucht auf diesem kleinen Raum sind gigantisch und für einen Klettersteig bestens geeignet.“ Und wo gebe es so etwas schon, fragt Bubik. „Wer kann schon solch ein Panorama bieten wie die Manderscheider mit ihren Burgen? Solch einen Klettersteig fände man ja selbst in Tirol nicht. Solch ein Alleinstellungsmerkmal müsse man suchen gehen, sagt er. „Ich bin extrem begeistert.“ Der Klettersteigexperte aus Tirol hält einen Klettersteig in Manderscheid also durchaus für machbar und erkennt dort großes Potenzial.

Als Unternehmer, der für die Verbandsgemeinde nun mal einen groben Kostenvoranschlag erarbeitet, ist Bubik natürlich nicht ganz frei von kommerziellen Interessen. „Nichtsdestotrotz finde ich seine Einschätzung völlig authentisch“, sagt Manderscheids Revierförster Georg Fox, der dem Ortstermin beiwohnte.

So sieht es auch VG-Bürgermeister Dennis Junk: „Der Herr aus Österreich hat sich das angesehen und war begeistert.“ Das Gespräch mit dem Experten sei sehr aufschlussreich gewesen, so Junk. Bubik rate dazu, den Klettersteig auf jeden Fall familientauglich zu gestalten, so dass schon sechs- bis achtjärige Kinder in Begleitung ihrer Eltern und mit entsprechender Ausrüstung auf dem Klettersteig unterwegs sein können.

Wie Revierförster Fox erklärt sei bislang auf jeden Fall die erste der drei möglichen Klettersteigetappen als Familienstrecke angedacht.

Der Rundparcours soll, wie Fox erklärt, insgesamt knapp vier Kilometer lang werden, davon sollen bis zu zwei Kilometer seilgesichert werden. Zur Umsetzung und Finanzierung, sagt Junk, will die Verbandsgemeinde Fördergeld beantragen.

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