Klostergaststätte wieder geöffnet

Großlittgen · 4000 Menschen haben die Petition für den Erhalt des Klosters Himmerod unterschrieben. Das ehrgeizige Ziel: Sie alle sollen Mitglied im neuen Förderverein der Abtei werden.

Großlittgen. Wenn am Samstagnachmittag die Orgel in der Himmeroder Abteikirche erklingt, soll ein neues Kapitel in der Geschichte des Klostersbeginnen. Denn künftig sollen ehrenamt liche Helfer noch mehr als früher in den Klosterbetrieb einge bunden werden. Dazu gründet sich am Samstag ab 14 Uhr in Himmerod ein neuer Förderverein. Und der soll möglichst mannstark sein. Mehr als 4000 Menschen haben die Petition für den Erhalt des Klosters unterzeichnet, dessen Wirtschaftsbetriebe insolvent sind. "Und sie alle wollen wir als Mitglieder für den Verein gewinnen", erklärt Thomas Simon aus Trier, Initiator der Unterschriftenaktion. "Wir ruhen erst, wenn der oder die Letzte dabei ist."
Bei der Vereinsgründung stellt sich für die Himmerod-Unterstützer die Frage: Wer ist auch bereit, Verantwortung zu tragen? Ziel sei es, dass die Mitglieder das Angebot in und um das Kloster ausarbeiten, mitgestalten und bewerben. Auch aktuell nehmen die Ehrenamtlichen verstärkt eine wichtige Rolle ein, liegt doch der Betrieb der Buch- und Kunsthandlung derzeit in den Händen von Mitgliedern des Himmeroder Forums, nachdem er wegen einer Inventur im Rahmen des Insolvenzverfahrens unterbrochen war.
Die Klostergaststätte öffnet am Samstag wieder ihre Pforten, auch mit Hilfe des Forums. Sie war mit dem Aus für die Betriebsgesellschaft Himmerod zum 31. Oktober geschlossen worden. Bis Mitte Januar soll die Gaststätte in jedem Fall geöffnet sein, kündigt Simon an. Während die Kernaufgabe des Konvents die geistige Betreuung sei, soll sich der Verein den wirtschaftlichen Belangen widmen. "Ich bin mir sicher, dass wir eine schwarze Null erreichen können", sagt Simon. Gegen einen Obolus an den Konvent sei man sicher auch bereit, die Gastronomie an einen Pächter abzugeben.
Die Jahresplanung 2012 soll bei einem adventlich-besinnlichen Wochenende am 10. und 11. Dezember besprochen werden: in Arbeitsgruppen mit den Schwerpunkten christliche Feiern, Exerzitien, Kultur, Initiative Sudan, Seminare, Tagungen, Museum Alte Mühle, weltliche Feiern, Wanderungen, Einkehr, Himmeroder Betriebe und Himmeroder Füllhorn. Zu diesem Punkt zählen zum Beispiel Ferien auf dem Bauernhof in Himmerod oder Altenhof sowie Klosterführungen und politische Bildung.
Der Verein will sich also auf den "erprobten Spuren" der Abtei bewegen, wie Simon sagt. Neu sind die Ideen zu einem mittelalterlichen Markt sowie einem Weihnachtsmarkt mit lebendigem Krippenspiel auf dem Klostergelände. Die Unterstützung der Abtei könne beispielsweise auch darin bestehen, zu helfen, die leerstehenden Zimmer auf dem Klostergelände als Übernachtungsmöglichkeit beispielsweise für Pilger und Wanderer herzurichten. uq

Die Gründungsversammlung des Fördervereins beginnt am morgigen Samstag, 19. November, um 14.30 Uhr in der Abteikirche.

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