Knopfdruck mit Wirkung

MORBACH/WENIGERATH. (iro) Bereits vor zwei Monaten ging die neue Biomasse-Anlage in der Morbacher Energielandschaft (MEL) symbolisch in Betrieb. Inzwischen läuft sie tatsächlich. Mit dem 1,8 Millionen Euro teuren Projekt steht neben 14 Windrädern und einer 500 Kilowatt starken Fotovoltaik-Anlage die dritte Komponente des Vorzeigeprojekts.

Der erste Spatenstich für die Energielandschaft erfolgte im September 2002. In der Zwischenzeit wird dort jährlich mehr Strom erzeugt als in der Einheitsgemeinde verbraucht wird. Rund 50 Millionen Kilowattstunden "grüner Strom" entstehen inzwischen auf der Konversionfläche. Das teilte Matthias Willenbacher, Geschäftsführer der Firma "Juwi GmbH" aus Mainz, mit. Bereits im September während der Biomasse-Tage drückte Umweltministerin Margit Conrad symbolisch auf den Knopf, mit dem die Biogas-Anlage der Firma "Ökobit GmbH" aus Reinsfeld in Betrieb gehen sollte. Doch in der Zwischenzeit gärten diverse Biomasse-Materialien zwar in den Fermentern, aber Strom entstand noch nicht, weil das Blockheizkraftwerk noch nicht fertig war. In der Zwischenzeit ist das anders. Biogas aus Gülle von 300 Kühen, Mais- und Grassilage werden ab sofort in Wärme und Strom verwandelt. Auf diese Weise werden jährlich rund 3,8 Millionen Kilowattstunden produziert und in das Netz eingespeist. Der Strom wird mit 16 Cent pro Kilowattstunde vergütet. Betrieben wird das 1,8 Millionen Euro teure Projekt von einer privaten Gesellschaft. Schon in wenigen Monaten soll die Abwärme in einer Fabrik zur Herstellung von Holzpellets genutzt werden. So könne auf rein regenerativer Basis ein Energielieferant für die Beheizung von Privathaushalten und kommunalen Gebäuden hergestellt werden. Denn der Strom, der zur Herstellung der Pellets benötigt wird, stammt ebenfalls aus erneuerbaren Energiequellen in der MEL, vor allem von den Windrädern. "Das ist weltweit einzigartig", versichert der "Juwi"-Geschäftsführer Willenbacher.

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