..", so sang vor einigen Jahren Rio Reiser. Passend zu dieser Liedzeile überlegt er sich dann auch, was er denn gerne alles machen würde, wenn ihn dann endlich mal jemand als König entdecken würde. Von Krone täglich wechseln, zweimal baden oder jeden Tag Geburtstag haben - Reiser fallen eine ganze Menge Dinge ein, die das Königsein für ihn attraktiv machen würden.
Der Palmsonntag stellt Jesus fast schon königlichen Einzug in Jerusalem in den Mittelpunkt. Halb Jerusalem war auf den Beinen nur um diesen König zu sehen, ihm zu zujubeln und sich zu freuen, dass er in ihre Stadt einzieht. Der Grund für ihre Freude war für sie eine tiefe Sehnsucht. Sie knüpften an diesen König eine ganze Menge Hoffnungen und Träume. Manche träumten von einem wirklichen König, der der römischen Fremdherrschaft endlich ein Ende bereitet. Andere hatten in diesen König noch viel stärkere Hoffnung. Sie haben gehofft, dass mit Jesus endlich jemand zu ihnen kommt, der sich für die Menschen einsetzt. Er jemand sein wird zu dem sie mit ihren Sorgen und Nöten kommen können.
Mehr noch, der ihnen so von Gott erzählen kann, und zwar so, dass sie das auch verstehen, gerade weil er "ihre Sprache" spricht.
Für mich hat genau da Palmsonntag auch etwas mit mir persönlich zu tun. Bin ich selbst irgendwie Teil des Einzugs Jesu in Jerusalem, weil ich mich quasi mit zu den Leuten an den Wegrand dazu stellen darf. Ich mich mit ihnen freuen darf, dass Jesus auch in mein Leben, in mein persönliches "Jerusalem" einzieht. Zu ihm mit meinen Träumen und Wünschen hinlaufen darf, mit dem was mich beschäftigt und besorgt. In der Hoffnung, dass ihn das, womit ich zu ihm hinlaufe interessiert. Er sich immer wieder Zeit für mich nimmt und mir helfen kann, wenn ich alleine nicht mehr weiter weiß.
Ganz im Sinne von Rio Reiser: Das alles, und noch viel mehr kannst du machen, weil Du unser König bist.
Heiko Marquardsen ist Kaplan der Pfarreiengemeinschaft Wittlich.