Bernkastel-Kues. "Es sind so viele junge Leute hier. Wir müssten in jeder Sitzung eine Königin wählen", sagt Stadtbürgermeister Wolfgang Port zu Beginn der Sitzung des Stadtrates Bernkastel-Kues erstaunt. Nicht nur die drei Kandidatinnen für das Amt der Stadtweinkönigin (Mosella) sind im Ratssaal, auch die amtierende Majestät, Alexandra Monzel, und die Mitglieder des Jugendparlaments der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues mit Ex-Mosella Nina Pastor an der Spitze, sind da. Die Befragung der drei jungen Frauen und die geheime Wahl, aus der Katrin Maßem als Siegerin hervorgeht, erfolgt allerdings im nicht-öffentlichen Teil.
Im öffentlichen Teil stellen sich die Kandidatinnen nur vor. Anna Helfen aus dem Stadtteil Kues macht dies am ausführlichsten. "Dass ich hier stehe, ist eine große Ehre" sagt die 20-Jährige. Nach dem Abitur absolviert sie eine Ausbildung zur Chemielaborantin in einem Weinlabor. Dort habe sie viel über den Wein erfahren. Es sei ihr "Herzenswunsch" Mosella zu werden. Katrin Maßem (22) kommt aus einem Kueser Winzerbetrieb. Sie studiert in Trier Englisch und Geschichte auf Lehramt. Durch ihr Zuhause sei sie früh mit Wein in Verbindung gekommen. "Ich möchte die Stadt gerne vertreten", sagt sie.
Kirsten Urban (18) aus Wehlen macht 2017 Abitur und ist bereits Weinprinzessin in ihrem Heimatort. Ihr Vater ist Nebenerwerbswinzer, ihr Onkel Kellermeister. "Ich würde mich freuen, Mosella zu werden", sagt sie.
Freuen kann sich dann aber nur Katrin Maßem, der die Mehrheit des Stadtrates das Vertrauen schenkt. Sie wird ihr Amt Anfang September beim Weinfest der Mittelmosel antreten und zwei Jahre lang amtieren. cb