Kombibad in Idar-Oberstein findet breite Zustimmung im Rat

Das geplante Kombibad in Idar-Oberstein bietet keinen Luxus, aber eine solide Qualität. Das ist die Auffassung der Planer, die das Projekt in Idar-Oberstein vorstellten.

Idar-Oberstein. (kuk) Lob von allen Seiten gab es im Stadtrat von Idar-Oberstein für die Kombibad-Entwürfe von Planer Michael Krieger aus Velbert und die dafür zugrunde gelegten Zahlen (der TV berichtete kurz). Die Pläne sehen für das 11,4 Millionen-Euro-Projekt Edelstahlbecken und ein Cabrio-Dach vor. "Das ist in größten Teilen absolut seriös", befand auch Bernhard Zwetsch (FDP), der allerdings auch auf seiner Sicht nach noch vorhandene Schwachstellen hinwies. Die prognostizierte Zahl von mehr als 180 000 Besuchern jährlich etwa hält der Sprecher seiner Gruppierung für "astronomisch hoch" - und sieht allein schon dadurch ein "großes Finanzrisiko".

Dem hält der Beigeordnete Friedrich Marx entgegen, dass die Prognose, die unter anderem auch die Konkurrenz durch ein funktionierendes Naturbad in Tiefenstein und durch die anderen Bäder im Umkreis berücksichtigt, wissenschaftlichen Ansprüchen genügt. Er unterstrich im Stadtrat, dass die jetzt getroffene Entscheidung nur den Weg für eine detaillierte Badplanung frei macht - Voraussetzung dafür, dass beim Ministerium der in Aussicht gestellte Zuschuss von drei Millionen Euro beantragt werden kann. Die von der Stadtrats-Mehrheit favorisierte Variante "hat alles, was wir für notwendig halten", äußerte sich Armin Korpus (CDU) geradezu euphorisch. Er sprach von einer "einmaligen Chance". Auch nach Einschätzung von Elisabeth Jost (SPD) "warten die Menschen sehnsüchtig auf ein Bad".

"Das ist ein Konzept, wie wir es uns schon lange vorstellen konnten", bekundete Thomas Engel (Freie Liste). Er regte an, die Öffentlichkeit bei der Suche nach einem passenden Namen für das neue Bad einzubeziehen. Franz-Josef Gemmel (SPD) empfahl, den zurzeit "historisch niedrigen" Stand der Zinsen zu nutzen, um so bei den für ihn "sehr konservativ" gerechneten Kapitalkosten noch etwas gutzumachen.

Aber auch dann liegt der Zuschussbedarf durch die Stadt immer noch "sehr deutlich über dem, was wir bisher für die Bäder ausgeben", hielt Thomas Petry (Grüne) fest.

Unabhängige Liste kritisiert Zeitdruck



"Wir können uns ein solches Bad nicht leisten", meint Wolfgang Augenstein (Liste Unabhängiger Bürger). Er kritisierte zudem, dass die Entscheidung unter zu hohem Zeitdruck erfolge. Dafür macht er das Land verantwortlich, das schnellstmöglich einen Zuschussantrag erwarte, obwohl einige Punkte "noch nicht hinreichend geklärt sind".In den nach Meinung von Augenstein noch nicht genügend untersuchten "überfallartigen Fallwinden" am Standort sieht der Planer mit Blick auf das Cabrio-Dach, das zudem noch Energiekosten spare, und die verschiebbaren Seitenelemente kein Problem. Auf der Liegewiese sollen eine Erdaufschüttung und zusätzlich eine Bepflanzung Windschutz bieten.

Reicht die Zahl der Parkplätze? "Wir bekommen keine Baugenehmigung, wenn wir nicht genügend nachweisen", antwortete Krieger auf diese Frage. Kristalle sollen nach seinen Vorstellungen das lokale Leitthema bei der Gestaltung des Bades sein.

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