KOMMUNALPOLITIK

BERGLICHT. Trotz großer Investitionen in Dorfgemeinschaftshaus und Sportplatz wird Berglicht in diesem Jahr ohne Defizit über die Runden kommen. Allerdings ist das nicht allein sparsamer Haushaltung zu danken, sondern in erster Linie den Einnahmen aus der Windkraft.

 Windenergie macht’s möglich: Trotz des Neubaus ihres Gemeindehauses drücken die Gemeinde Berglicht dank saftiger Windkraft-Einnahmen keine finanziellen Sorgen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Windenergie macht’s möglich: Trotz des Neubaus ihres Gemeindehauses drücken die Gemeinde Berglicht dank saftiger Windkraft-Einnahmen keine finanziellen Sorgen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Es gäbe noch einiges mehr zu tun im Ort. Doch in diesem Jahr wollen sich die Berglichter vor allem auf eines konzentrieren: auf ihr Dorfgemeinschaftshaus. Der zentral im Ort gelegene Neubau hat über den Winter Riesenfortschritte gemacht. Mittlerweile ist bereits das Mobiliar gekauft. Mit Tischen und Stühlen harren auch die mobilen Bühnenelemente der für das Frühjahr anvisierten feierlichen Einweihung. Selbst Ausgabetresen und Küchenzeilen sind längst installiert. Was noch fehlt, sind laut Ortsbürgermeister Gerhard Oberweis technische Einrichtungen wie Licht-Traversen, Bühnenvorhang und Zubehör für den modernen Konvektomat, einen Heißluftdämpfer. Außerdem müssen die Schränke noch mit Tellern, Tassen und Gläsern bestückt werden. Eine solide Grundausstattung ist allerdings bereits vorhanden. Als sich bei der Schließung eines Hotels die Gelegenheit zum günstigen Einkauf bot, legte die Vereinsgemeinschaft dafür kurzerhand zusammen. Wer auf solch spendable und zudem handwerklich sich ins Zeug legende Bürger bauen kann, darf getrost ein Projekt wie das gut eine Million teure Gemeinde- und Feuerwehrhauses angehen. Allerdings hätte sich der Rat ohne einen gewissen "Rückenwind" wohl kaum an ein Vorhaben mit einem Eigenanteil von an die 400 000 Euro gewagt, räumt Oberweis ein.Keine weitere Verschuldung

"Wir sind in der glücklichen Lage, über Windkrafteinnahmen zu verfügen - sonst hätten wir das nicht machen können." Ganz zu schweigen davon, dass Berglicht praktisch so nebenbei noch in den Sportplatz des Dorfes investiert hat. An der Umwandlung des alten Tennenplatzes in einen Rasenplatz hat sich zwar auch der Verein mit Geld und Muskelkraft beteiligt. Doch von gesamt rund 224 000 Euro hat die Gemeinde immerhin die Hälfte beigesteuert. Mit der Sanierung des Sportlerheims, für das die Gemeinde weitere 10 000 Euro zu den gesamt 20 000 Euro beisteuert, nähert sich in diesem Jahr auch dieses Projekt seiner Vollendung. Ohne Schulden hat der Ort dies alles natürlich nicht bewerkstelligen können. Allerdings hält sich deren Erhöhung im Rahmen. Beliefen sich die langfristigen Schulden vor dem Spatenstich im Frühjahr 2005 auf knapp 300 000 Euro, so liegt der Ort aktuell knapp unter 700 000 Euro. Mehr verschulden will sich die Gemeinde laut Oberweis auf keinen Fall: "Wir müssen sparen wie andere Gemeinden auch." Umso mehr freut ihn, dass die Bürger von höheren Gebühren verschont bleiben. "Ich bin mit der Entwicklung sehr zufrieden", bilanziert der Gemeindechef den erfreulichen Haushaltsausgleich. Denn trotz eines beachtlichen Verwaltungshaushalts von rund 490 000 Euro an Einnahmen und Ausgaben können sogar 30 000 Euro an den Vermögenshaushalt abgeführt werden. Allerdings macht sich dieser nach den jüngsten Mammut-Investitionen auch echt bescheiden aus. Von 287 000 Euro ist der dickste Posten (208 000) zur Ablösung eines Vorfinanzierungskredits bestimmt. In absehbarer Zeit sind laut Oberweis nur noch ein oder zwei Straßen zu erneuern. Der Endausbau der Feldstraße ist aber erst vorgesehen, wenn das Neubaugebiet größtenteils bebaut ist.

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